Terrassen aus Holz sind ein echter Blickfang. Der Nachteil: Holz ist nicht besonders haltbar. Wer für schöne Terrassendielen nicht zu robustem Tropenholz greifen will, sollte Hölzer aus heimischen Wäldern in Betracht ziehen. Denn Terrassenholz aus der Region bietet mittlerweile eine echte Alternative.
Endlich heißt es wieder ab an die frische Luft: Grillen, Badespaß und Schlummern in der Sonne. Terrassen aus Holz liegen im Trend, also wird es höchste Zeit den abgenutzten Bodenbelag zu erneuern! Statt mit Fliesen und Naturstein begeistern Sie Ihre Gäste bei der nächsten Grillparty zum Beispiel mit einem schönen Boden aus Lärchenholz. Achten Sie bei der Anschaffung auf eine gute Qualität, damit Sie Ihre Terrasse auch lange genießen können. Doch warum wird bei der Gartenplanung eigentlich so oft auf Tropenholz zurückgegriffen, anstatt einfach Holz aus heimischen Wäldern zu beziehen? Immerhin sind die Folgen der Nachfrage nach Tropenholz doch bekannt: In sämtlichen Regenwäldern dieser Erde wird Raubbau betrieben. Und nein, auch Zertifikate für nachhaltige Forstwirtschaft helfen hier nicht weiter. Betrugsfälle kommen häufiger vor als man denkt. Die Antwort ist recht simpel: Tropische Hölzer weisen eine dichte Faserstruktur auf und lagern Substanzen, wie ätherische Öle, ein, die Schadpilze abwehren. Denn immerhin müssen die Bäume in dem feucht-warmen Klima sehr aggressive Schädlinge abwehren. Terrassenholz aus Bangkirai oder Teak ist daher äußerst robust und langlebig.
Bisher konnten die meisten heimischen Hölzer nur schwer mithalten. Eine gute Alternative ist jedoch gerbstoffreiches, fäulnisresistentes Holz: Zum Beispiel das der in Europa beheimateten Robinie oder der Edel-Kastanie, die der Dauerhaftigkeitsklasse 2 zugeordnet werden. Dabei wird eine Klassifizierung der natürlichen Dauerhaftigkeit gegen Holzzerstörer, wie Pilze und Insekten, vorgenommen. Klasse 1 bezeichnet „sehr dauerhafte“, Klasse 5 „nicht dauerhafte“ Holzarten. Auch Douglasie und Lärche weisen als Terrassenholz eine längere Haltbarkeit auf, sofern gewährleistet ist, dass Regenwasser schnell abfließen kann. Mittlerweile gibt es verschiedene Holzschutzverfahren, um die Haltbarkeit heimischer Hölzer für den Außenbereich zu erhöhen.
Weniger dauerhaftes Terrassenholz wie Kiefer, Buche oder Esche erhalten beispielsweise mit Hilfe von Wachs eine hohe Haltbarkeit. Wie das genau funktioniert? Die Hölzer werden bei diesem Verfahren in riesigen Druckbehältern vollständig mit heißem Wachs (Paraffin) durchtränkt. Jede einzelne Zelle wird dabei ausgefüllt. Das Wachs in dem als Dauerholz bezeichneten Produkt wirkt effektiv gegen Schädlinge, Pilze und Feuchtigkeitsschäden. Eine weitere Alternative sind Terrassendielen aus Thermoholz – dabei werden die Hölzer durch Hitzeeinwirkung konserviert. 40 bis 60 Stunden wird das Holz bei geringem Sauerstoffgehalt und unter Zufuhr von Wasserdampf auf über 200 Grad Celsius erhitzt. Dadurch verändert sich die physikalische Struktur des Holzes, es wird resistent gegen Insekten und Pilze und dadurch länger haltbar. Allerdings können durch die thermische Behandlung die Thermoholz-Terrassendielen spröde werden und an Festigkeit verlieren.
In deutschen Holzfachhandlungen gehört Tropenholz zum Standard. Besorgte Kunden werden oft mit dem Hinweis auf sogenannte Nachhaltigkeitssiegel beruhigt. Doch umweltfreundliche Rodung von Tropenbäumen gibt es nicht – jedoch gute Alternativen aus heimischen Wäldern.
Wie erkennt man Tropenholz im Handel?
Im Laden fallen Tropenhölzer meist durch ihre exotischen Handelsnamen auf: Akazie, Bangkirai, Balau, Bongossi, Ipé, Mahagoni, Meranti, Palisander, Sapelli-Mahagoni, Sipo-Mahagoni, Teak und Wenge. Auch hinter Bezeichnungen wie „Edelholz“, „Hartholz“, „Echtholz“ und „Plantagenholz“ versteckt sich meist Tropenholz.
Welche heimischen Hölzer sind als Terrassenholz geeignet?
Sonne, Regen, Pilze, Insekten und der Kontakt mit dem Erdboden setzen jedem Holz zu. Am besten dagegen gefeit sind Robinie (sehr dauerhaft) und Eiche (dauerhaft). Kiefer, Douglasie und Lärche gehören zu den mäßig dauerhaften Hölzern.
Quelle: Rettet den Regenwald e.V.
Eine sinnvolle Alternative zu Tropenholz auf der Terrasse sind die äußerst witterungsbeständigen WPC-Terrassendielen (Wood-Plastic-Composites oder Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff). Dabei werden Holzabfälle zu Sägemehl zerkleinert und mit Kunststoffen gemischt. Von Vorteil ist die erhöhte Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit durch den Kunststoffanteil. Durch das Holz behalten die Terrassendielen ihren natürlichen Charakter und die typische, warme Oberfläche. WPC-Dielen gibt es in allen Farben und verschiedenen Oberflächen von glatt über fein oder grob geriffelt bis gebürstet.
Mit etwas Know-how und dem richtigen Werkzeug können Sie Ihre neue Holzterrasse auch selbst verlegen. Dabei gilt: Je detaillierter die Planung, desto überzeugender das Ergebnis. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihre Terrasse mit einem ausreichend starken Gefälle (2 bis 3 Prozent) weg von der Hauswand verlegt ist, damit Wasser immer abfließen kann. Unterbau und die darüber liegende Unterkonstruktion dürfen nicht im Wasser stehen, denn das ist äußerst schädlich für Terrassen aus Holz. Da unterschiedliche Hölzer auch unterschiedlich arbeiten, ist es wichtig, dass die Unterkonstruktion auf die Terrassendielen abgestimmt ist. Die Unterkonstruktion dient sozusagen als Rahmen, auf dem die Terrassenholzdielen angebracht werden. Dazu verwenden Sie am besten alte Terrassen- oder Gehwegplatten als Auflagefläche für die Konstruktionshölzer. Die Dielen müssen schließlich auf dem Konstruktionsholz gut befestigt werden. Eine gute Unterlüftung der Holzterrasse ist maßgeblich, damit sie möglichst lange hält. Unser Tipp für Sie: Überprüfen Sie im Frühjahr den Terrassenbelag. Gegebenenfalls müssen Sie das Holz ölen oder wachsen, damit Wind und Wetter keine größeren Schäden anrichten und es in frischem Glanz erstrahlt.
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