Egal, ob als Neubau oder nachträglicher Anbau: Die Art der Anbindung Ihres Wintergartens an das Wohnhaus entscheidet darüber, wie Sie den Wintergarten und das Wohnen später insgesamt wahrnehmen. Die Wahl des Grundrisses und der Dachform bestimmt, wie er wirkt – modern oder eher traditionell.
Bei einem Neubau bezieht der Planer oder Architekt den Wintergarten gleich in die Grundplanung mit ein. Möglich ist, den Wintergarten als eigenständigen Raum zu nutzen, getrennt vom Wohnhaus durch eine massive Trennwand mit einer Verbindungstür. Praktisch ist in diesem Fall, wenn vom Wohnzimmer ein separater Ausgang in den Garten führt, so dass der Wintergarten nicht zum Durchgangsraum wird. Haus und Wintergarten lassen sich alternativ durch Glaswände mit großen Schiebe- oder Falttüren separieren. So wirkt der Wintergarten stärker als eine Erweiterung des Wohnraums. Zudem profitieren Sie von viel mehr Tageslicht im angrenzenden Zimmer und zugleich vom Wohnambiente.
Geschlossene Glas- oder Trennwände trennen Wohn- und Glashaus klimatisch. Ideal ist das für Pflanzen in kalten oder temperierten Wintergärten. Im ganzjährig genutzen Wohnwintergarten ist ein solcher Übergang offen gestaltbar: So entstehen großzügige Räume mit fließenden Grenzen zwischen Wohnzimmer, Glasanbau und Garten. Oft soll ein Wintergarten jedoch auch nachträglich an ein bestehendes Haus angebaut werden. Grundlegende Eckpunkte sind so vorgegeben. Doch Ihre Wünsche und Vorstellungen lassen sich, so zeigt die Erfahrung, allzuoft zufriedenstellend umsetzen. Ein Wintergarten sollte sich an den Stil des Wohnhauses anlehnen. Daher ist es sicher hilfreich, sich an der bestehenden Bausubstanz zu orientieren – was beispielsweise Größe, Dach- und Bauform, Materialauswahl und Farbgestaltung angeht.
Die Dachform ist mit die wichtigste Gestaltungsform eines Wintergartens: Weit verbreitet ist heute das Pultdach. Oft wird der Wintergarten auf der viereckigen Terrasse am Wohnhaus platziert. Dachflächenfenster oder seitliche Kippfenster zum Entlüften können auf Wunsch integriert werden. Ebenso lässt sich eine Wintergarten-Markise über der Dachschräge anbringen. Mit einem Wintergarten, ausgeführt als Pultdach mit Solarknick, ist die Sonnenwärme besonders in den Herbst- und Wintermonaten intensiv nutzbar, weil die Sonnenstrahlen durch die steiler abgewinkelten Fensterflächen des Solarknicks optimaler eingefangen werden können. Als Pultdach mit Übereck-Lösung setzt ein Wintergarten besonders raffinierte Designakzente, benötigt jedoch eine größere Grundfläche. Besondere Eleganz strahlt Ihr Wintergarten durch ein Pultdach mit polygonalen (mehreckigen) Elementen aus. Allerdings müssen Sie sich wegen der Scheibenformen auf höhere Material-, Herstellungs- und Montagekosten einstellen.
Neben einfachen, viereckigen Grundrissen gibt es also auch diese verspielten Glasanbauten im viktorianischen Stil, wie sie in englischen Gärten zu sehen sind. Kleine Erker sind hier leicht integrierbar. Und sechs- oder achtkantige Konstruktionen bringen abgerundete Elemente in Ihren Wintergarten. Außerdem sind ein- und auch zweigeschossige Wintergärten konstruierbar, je nachdem, welche Nutzung Ihnen vorschwebt.
Beim Dach sind ebenfalls verschiedene Formen und Aufbauten denkbar. Die Optionen sind zahlreich, die Kombinationen von Dachformen ebenso: Pavillondach, Satteldach, Pultdach, Pyramidendach, Walm- oder Kehldach und wie angedeutet zahlreiche Kombinationen, zum Beispiel ein Satteldach mit einem vorderen Viereck-Halbkreis-Pavillondach oder auch ein Pultdach mit Solarknick plus einer seitlichen Abwalmung oder als trendige Übereck-Variante.
HAT IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN?
"Die Baufamilien des Monats geben einen emotionalen Einblick in die Welt des Bauens!"
Monika Läufle