Den Wintergarten zu verschatten, ist in den allermeisten Fällen notwendig, da man es dort an warmen Tagen wegen der Sommerhitze sonst nicht aushält. Das Glashaus wird dann zum Treibhaus. Eine professionell geplante Beschattung inklusive automatischer, smarter Steuerung schützt vor all zuviel Sonnenwärme und bietet auf Wunsch zugleich praktischen und dekorativen Sichtschutz.
Je nach Ausrichtung, Lage und Art des Wintergartens kann ein außenliegender, oder ein innenliegender Sonnenschutz in Frage kommen. Der Vorteil etwa einer außenliegenden Wintergartenmarkise ist, dass die Wärme gar nicht erst durch die Verglasung in den Innenraum gelangt, sondern größtenteils reflektiert oder aufgenommen wird. Eine Außenbeschattung ist daher die effektivste Methode. Eine solche klassische Markise läuft anders als eine Gelenkarm-Markise links und rechts in Laufschienen, um leichtem Wind besser zu widerstehen. Nachteilig ist, dass dieser Sonnenschutz dennoch recht witterungsanfällig ist. Um Sonne, Regen, Schnee oder Wind zu trotzen, muss er aufwändiger konstruiert sein. Meistens wird die Außenverschattung auf die Tragwerkskonstruktion des Wintergartens montiert, seltener zwischen die Profile der Konstruktion. Auch die Seitenwände Ihres Wintergartens lassen sich mit Markisen wirksam vor der Sonne abschotten. Alternativ eignen sich auch Rollläden, die heruntergefahren einen besonders guten Hitzeschutz oder eine wirkungsvolle Wärmedämmung bieten. Jalousien aus Aluminium-Lamellen haben sich ebenfalls bewährt: Sie sind besonders breit und mit Spanndrähten oder Führungsschienen sehr stabil ausgeführt, um weniger windanfällig zu sein. Indem die Lamellenwinkel stufenlos regulierbar sind, ist im Gegensatz zu den meisten Rollläden eine Sicht nach draußen möglich. Und durch integrierte Lichtlenksysteme gelangt viel Tageslicht hinein, gleichzeitig bleibt die Sonnenwärme draußen.
Die Forschung hat in den letzten Jahrzehnten weitere innovative Sonnenschutz-Optionen entwickelt, die derzeit noch eher für technikaffine Bauherren in Frage kommen:
Eine besonders dekorative Version des Sonnenschutzes sind innenliegende Markisen, Jalousien, Raffstores und Rollos. Ihr Vorteil: Die Auswahl ist nahezu unbegrenzt und lässt sich auf jeden Einrichtungsstil individuell abstimmen. Generell bestehen viele innenliegende Systeme aus Textilien. Je nach gewünschtem Sonnen-, Sicht-, Blendschutz und Verdunklungsgrad wird der jeweilige Stoff ausgewählt. Auch seine Entflammbarkeit kann eine Rolle spielen oder ob das Textil Licht reflektiert und Schall absorbiert. Da die Materialien wettergeschützt installiert und angebracht werden können, sind sie oft filigraner und leichter als eine Outdoor-Verschattung. Auch Jalousien und Raffstores können Licht lenken, weil sich ihre Lamellen in einem bestimmten Winkel ausrichten lassen und so den Tageslichteinfall steuern können - wie beispielsweise vertikal ausgerichtete Lamellenvorhänge für größere Glasflächen. Auf diese Weise profitieren Sie zusätzlich von verschiedenen Lichtstimmungen. Rollos gibt es außer für die Seitenflächen auch für das Wintergartendach. Speziell beschichtete Oberflächen reflektieren durch die aluminiumbedampfte Oberseite wirksam das Sonnenlicht. Halbtransparente Stoffe beschatten und schützen gleichzeitig vor blendender Helligkeit. Allerdings kann man abends von außen in den beleuchteten Wintergarten einsehen. Auch luftig-leichte Faltstores beziehungsweise Plissees sind in vielfältigen Farben, Stoffen und Mustern auf dem Markt. Sie machen vor allem an Seitenfenstern und im Dach als Sicht-, Blendschutz und Sonnenschutz eine gute Figur. Noch recht neu sind sogenannte Smart Materials aus Kunststoffen, Beschichtungen und Sandwich-Systemen: Textilien, Membranen und Folien enthalten für einen besseren Hitzeschutz metallische Fäden oder die Oberflächen sind speziell behandelt.
Voraussetzung für ein angenehmes Raumklima ist jedoch eine funktionierende Lüftung, die aufgeheizte Luft effektiv aus dem Zwischenraum der innenliegenden Beschattung zur Verglasung abführt. Denn eine innenliegende Beschattung lässt die Wärme anders als bei der außenliegenden Variante durch das Glas hinein und staut sich zwischen Wintergartendach beziehungsweise seitlicher Verglasung und dem Sonnenschutz.
Es gibt Sets, die auf die einzelnen Sonnenschutzsysteme abgestimmt sind, oder systemneutrale Varianten. In der Regel lässt sich eine Markise immer motorisch steuern. Automatische, sprich sensorgesteuerte Systeme ermöglichen zudem, die Markise bei zuviel Wind selbsttätig ein- oder bei zuviel Sonne auszufahren. Immer mehr Hersteller bieten außerdem Smartphone- oder Tablet-gesteuerte Apps an, mit denen sich der gesamte Sonnenschutz im modernen Smart Home personalisiert bedienen und anpassen lässt.
Außerdem lassen sich Jalousien, Rollos und Plissees bereits in Scheibenzwischenräume integrieren und per Smartphone oder Fernbedienung funktionssicher hoch- und herunterfahren – smarte Verschattung per excellence.
Nur bedingt bedarfsgerecht steuern lässt sich der Schatten, der durch Bäume rund um den Wintergarten entsteht. Gut geplant oder entsprechend bei der Entwurfsphase im Blick, lässt sich der natürliche Baumschatten nahezu kostenfrei nutzen. Es sei denn, man muss erst neue Bäume pflanzen. Nachteil: Es wird in diesem Fall einige Jahre dauern, bis sie so groß gewachsen sind, dass sie ihren kühlenden Schatten auf den Wintergarten werfen. Geeignet sind vor allem Laubbäume, die im Sommer mit ihrem dichten Blätterwuchs punkten und im Winter die tieferstehende Sonne durch ihr kahles Geäst hindurchscheinen lassen. Ist der Wintergarten nach Süden ausgerichtet, sollten möglichst hoch wachsende Bäume recht nah am Glasbau gepflanzt werden, um die hochstehende Sonne zu "überlisten". Bis dahin kommt man an einer konventionellen Verschattung dennoch nicht herum. Soll der Glasbau auf der Ost- und Westseite stehen, kommen auch niedriger wachsende Bäume in Frage. Da die Sonne niedriger steht, können sie weiter entfernt vom Wintergarten stehen. Vielleicht haben sie ja das Glück, dass auf Ihrem Grundstück bereits einer hoher Baum steht, oder auch mehrere. Dann lässt sich eventuell der eine oder andere Sonnenschutz einsparen. Binden Sie in jedem Fall einen Landschaftsgärtner oder einen qualifizierten Fachbetrieb aus der Rollladen- und Sonnenschutzsparte ein! Beim Bauen mit Architekt kann auch der hilfreiche Tipps geben, die sich nicht nur finanziell lohnen.
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Monika LäufleMarkisen, Rollläden, Jalousien, Sonnenschutzglas, Bäume oder eine Kombination garantieren einen effektiven Sonnenschutz. Sonnenschutz
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