Küchen zu planen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn man sich eine individuelle Planung vorstellt und sich nicht bei der großen Auswahl an Einbauküchen bedienen möchte. Viele Kriterien müssen berücksichtigt und bestenfalls bereits beim Entwurf des Bauprojekts mit einbezogen werden. Wie viel Platz ist vorhanden? Welcher Einrichtungsstil wird bevorzugt? Handelt es sich um eine Wohn- oder Zweckküche? Ein ausführliches Konzept in puncto Aufteilung und Platzierung der einzelnen Bereiche sind das A und O in der Küchenplanung. Doch wo beginnen? Und was sollten Sie wissen, bevor Sie Kontakt mit einem Küchenplaner aufnehmen?
Noch bevor Sie sich überhaupt als Küchenplaner ans Werk machen, sollten Sie sich klar machen, welchem Zweck Ihre zukünftige Küche eigentlich dienen soll. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die simple Frage: Kochen Sie gerne und oft? Sollten Sie beispielsweise allein leben und nur wenig Zeit oder Lust zur Essenszubereitung haben, genügt Ihnen in der Regel eine reine Zweckküche, die nur einer recht schlichten Ausstattung bedarf. Dies macht das Planungsvorhaben im Vergleich zu einer Arbeitsküche beispielsweise sehr viel einfacher. Denn kochen Sie gerne und vor allem viel, sollte die Ausstattung entsprechend umfangreich sein. Dieser Umstand bedeutet nicht nur, dass Sie letztendlich mehr räumliche Kapazitäten einplanen müssen, sondern auch ein höheres Budget. Da sich jedoch vor allem in
Familien ein großer Teil des gelebten Miteinanders in der Küche abspielt, lohnt sich in vielen Fällen eine Wohnküche. Diese dient nicht einfach nur dem simplen Zweck der Essenszubereitung – nein! Hier leben Sie und Ihre Familie. Hier wollen Sie miteinander essen, Spieleabende erleben oder Kindergeburtstage feiern. Die Planung von Ihrem ganz persönlichen Küchenstudio sollte dementsprechend detailliert und gründlich sein, sodass Ihre Traumküche später auch wirklich allen individuellen Anforderungen gerecht wird (übrigens auch denen Ihrer Kinder).
Die wichtigste Frage ist zunächst einmal, wie viel Sie überhaupt investieren möchten beziehungsweise können. Das Budget orientiert sich hauptsächlich daran, was Sie von Ihrer zukünftigen Küche erwarten. Beispielsweise benötigen Wohnküchen oder vielleicht sogar Landhausküchen eine weit umfangreichere und damit kostspieligere Ausstattung als eine reine Arbeitsküche, die einzig dem Zweck der Essenszubereitung dient. Bedenken Sie nicht nur die Grundausstattung wie Kochfeld, Ofen, Spüle oder Kühlschrank! Sie werden schnell merken, dass sich bei genauerem Überlegen die Anzahl der notwendigen Zusatzanschaffungen schnell summiert. Einzelne Küchenelemente wie Kaffeemaschinen oder diverse Elektrogeräte können beim Planen vergessen werden. Berücksichtigen Sie hierbei allerdings auch, was Sie vielleicht aus Ihrem alten Heim in die neue Küche integrieren können. Möglicherweise entspricht dies bereits ganz den Vorstellungen Ihrer Traumküche und bedarf keines neuen Erwerbs (Kühlschrank, Geschirrspüler, Elektrogeräte etc.).
Neben dem vorhandenen Budget ist auch der Ihnen zur Verfügung stehende Platz von äußerster Wichtigkeit für die Küchenplanung. Achten Sie bei der Vermessung des Raumes darauf, dass Sie die Abstände von einer Wand zur anderen und vor allem die Raumhöhe exakt bestimmen. Dies gilt selbstverständlich auch für Türen, Fenster und deren Sturzhöhe. Handelt es sich um eine offene Küche, sollten Sie auch diese Gegebenheit in Ihre Planung mit einbeziehen. Erfassen Sie des Weiteren Vertiefungen in der Wand, alle Ecken und Winkel und Fensternischen. Mit diesen Daten fällt es Ihnen später leichter, die Auswahl Ihrer Einrichtung zu koordinieren. Von großer Bedeutung ist zusätzlich der Wasseranschluss. Eine Positionsänderung von diesem ist nachträglich nur unter großem Aufwand möglich, weshalb Sie sich bei der gesamten Küchenplanung an dessen Standort orientieren sollten. Vergessen Sie zu guter Letzt nicht alle Stromanschlüsse zu dokumentieren. So wird Ihnen bereits bei der Küchenplanung klar, ob genügend vorhanden sind oder ob Sie gegebenenfalls weitere Anschlüsse installieren müssen.
Bevor man sich auf die Suche nach der perfekten Innenausstattung macht, ist es ebenfalls wichtig zu wissen, welches Oberflächenmaterial Sie sich für Ihre Traumküche wünschen. Sie haben hierbei eine große Auswahl aus zahlreichen Werkstoffen, die Sie für Ihre Küchenfronten nutzen können: Lack, Schichtstoff, Laminat, Echtholz und Massivholz, Edelstahl oder Glas. Auch das Material von Arbeitsplatten sollte genau durchdacht werden und entsprechend Ihren Anforderungen und Bedürfnissen ausgewählt werden. Wichtig ist dabei nicht nur die Frage nach ihrer Funktionalität, sondern auch die nach Ihren ganz persönlichen Design-Vorlieben. Besonders interessant für Familien mit Kindern sind zudem strapazierfähige und widerstandsfähige Oberflächen. Empfehlenswert sind beispielsweise Möbelfronten aus Kunststoff, die sowohl kratz- als auch stoßfest sind. Sie sind auch deshalb vorteilhaft, als dass sie sich schnell reinigen lassen, wenn der Nachswuchs mit seinen Taschefingerchen seine Fingerabdrücke sowie Essensreste mal wieder in der gesamten Küche verteilt hat.
Kochen macht Spaß – keine Frage. Wenn da nicht diese unangenehmen Gerüche wären, die sich anschließend hartnäckig in der Wohnung halten. Zum Glück gibt es eine tolle Erfindung, die sich dieses Problems annimmt, nämlich den Dunstabzug. Diesen gibt es grundsätzlich in zwei Formen: zum einen als Umluftsystem, das die „unreine“ Luft aufsaugt, reinigt und anschließend wieder in den Raum hineinpustet, und zum anderen das Abluftsystem, das die aufgesaugte Luft nach draußen führt. In der Regel sind alle Modelle in beiden Varainten erhältlich. Entscheidend bei der Wahl sind sowohl das Budget als auch die baulichen Gegebenheiten – Voraussetzung für ein Abluftsystem ist beispielsweise eine direkte Verbindung zu einem Entlüftungsschacht oder Kamin. Umluftmodelle sind zwar preisgünstiger, haben dafür aber den Nachteil, dass sie ineffizienter arbeiten. Neben dem praktischen Nutzen erzielen Dunstabzüge – egal welcher Art – zudem einen gestalterischen Effekt. Je nach persönlichem Geschmack oder Küchen-Situation gibt es Modelle in den unterschiedlichsten Arten und Formen wie Wandhauben, Kochfeldabzüge oder Inselhauben. Übrigens: Falls Sie mit dem Gedanken spielen, eine Ablufthaube zu installieren, sich jetzt aber denken, dass eine solche Konstruktion besonders im Winter, wenn sie warme Luft nach außen führt, aus energetischer Sicht doch eher wenig Sinn ergibt, dann seien Sie beruhigt. Spezielle Kombihauben vereinen beides: die Vorteile von Umluft- und von Ablufthauben.
Bevor Sie sich wild ans Bestellen machen, sollten Sie auch die Innenausstattung genau durchdenken. Selbstverständlich orientiert sich auch diese an dem zur Verfügung stehenden Platz und den individuellen Bedürfnissen. Orientieren Sie sich, bevor Sie beginnen, am besten am Standort Ihres Wasseranschlusses. Da er ein fixer Punkt für die Spüle darstellt, ist es sinnvoll Küchen um diesen herum aufzubauen. Praktisch ist es, mit der Koordinierung der großen Küchen-Elemente wie Geschirrspüler, Kühlschrank, gegebenenfalls einer Gefriertruhe, Backofen, Herd und Kochfelder sowie Dunstabzugshauben zu beginnen. So können Sie diese anschließend vorteilhaft durch Schränke und andere Elemente ergänzen. Besonders bei kleinen Küchen sollten Sie sorgfältig planen, damit alle vorhandenen Kapazitäten sinnvoll ausgenutzt werden. Auch dabei ist entscheidend, für welches Küchen-Modell Sie sich entscheiden. Wenn Sie viel und umfangreich kochen, benötigen Sie selbstverständlich auch viel mehr und verschiedenartige Küchenutensilien. Eine Kombination aus Hoch-, Unter-, Eck- und Hänge-Schränken lohnt, da Sie so zusätzlichen Stauraum schaffen – selbst in kleineren Küchen. Auch Kücheninseln könnten in diesem Zusammenhang interessant sein. Den Aspekt der Ergonomie sollten Küchenplaner insbesondere bei Küchenzeilen nicht außer Acht lassen. Praktisch ist es, wenn die Einrichtung bestenfalls noch ausbaufähig und erweiterbar ist, falls Sie irgendwann etwas daran ändern wollen. Das wichtigste ist jedoch, dass Sie mit der Auswahl der Schränke so viel Platz wie möglich herausholen.
Nicht nur auf die Farbe kommt es an, wenn es ums Design geht. Es gibt drei Stile, zwischen denen Sie sich entscheiden können: Klassikküchen, Designküchen und Landhausküchen. Klassische Küchen bestechen eher mit ihrer zeitlosen Eleganz und ihrem hohen Grad an Funktionalität, während Designküchen vor allem durch architektonische Finesse und attraktive Material-Kombinationen auffallen. Küchen im Landhausstil verbreiten wiederum den traditionellen Charme eines deutschen Heimatfilms. Natürlich lassen sich diese Möglichkeiten auch je nach Belieben zu einem Mix kombinieren, wodurch Sie Ihren ganz eigenen Stil kreieren können.
Bei Küchen sollte man besonders großen Wert auf das Thema Beleuchtung legen. Im besten Fall unterstützt sie den Vorgang der Essenszubereitung und hat daher vorwiegend einen praktischen Nutzen. Küchenzeilen mit Herd, Spüle und vor allem der Arbeitsplatte sollten daher mit einem direkten und fokussierten Zonenlicht ausgeleuchtet sein, sodass beispielsweise gefahrenlos mit Messern und heißen Töpfen hantiert oder Zutaten exakt dosiert werden können. Halogenlampen eignen sich hierbei besonders gut, da sie mit ihrem klaren weißen Licht Farben nicht verfremden. Aber auch die LED-Technik ist eine Überlegung wert. Mit einer Lichtausbeute, die über Halogen- und Glühlampen liegt, ihrem hohen Energiespar-Potenzial und ihrer hohen Lebensdauer sind LEDs bestens geeignet für die Beleuchtung von Küchen. Nutzen Sie für die Grundbeleuchtung bestenfalls zwei Deckenleuchten, damit eine optimale Orientierung in Ihrer Küche gewährleistet ist. Für den Esstisch ist der große Lampenschirm einer Pendelleuchte in der Regel am geeignetsten. Tipp: Warmes Licht schmeichelt dem Gesicht des Gegenübers und lässt auch Essen appetitlicher wirken.
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