Moderne Smart-Home-Technik kann Einbrecher frühzeitig erkennen, melden und vertreiben. Ein intelligentes Haus kann aktiv Gegenmaßnahmen ergreifen: Das Licht rot blinken lassen, Rollläden hochfahren und über die Multiroom-Anlage heulen.
Komfort, Energiesparen und nicht zuletzt die Sicherheit, das sind die drei wichtigsten Gründe, sich ein Smart-Home-System in die eigenen vier Wände zu holen. Zur Sicherheit, speziell zur Einbruchsicherheit kann Smart-Home-Technik einen Beitrag leisten. Denn mit der intelligenten Ausrüstung sind unter anderem Fenster und Türen mit Sensorik ausgestattet, die Rollläden lassen sich automatisch öffnen und schließen und der Licht lässt sich ebenfalls von der Smart-Home-Zentrale steuern. Das klingt im ersten Schritt nach Komfort und Energiesparen. Denn wenn ein Fenster gekippt oder geöffnet wird, registriert das der Sensor und die Heizung in dem Raum wird heruntergefahren. Das spart Geld. Ebenso die Rollläden, die sich bei Dunkelheit automatisch schließen, sind sicher auch ein Komfortaspekt. Und dann die Beleuchtung. Beim Betreten der Küche geht das Licht an, beim Verlassen wieder aus. Zum Aufwachen erstrahlt ein bläuliches Licht, zum Entspannen am Abend leuchten die Lampen eher rötlich. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist zusätzlich ein Multiroom-Audio-System installiert. Damit erklingt in jedem Raum die „richtige“ Musik. Selbstredend gestreamt.
Und was hat das Ganze nun mit Einbruchsicherheit zu tun? Sehr viel. Denn was auf den ersten Blick nach Komfort und Energiesparen aussieht, lässt sich „anders“ genutzt oder entsprechend angesteuert für ein Mehr an Sicherheit einsetzen. So können die Sensoren an Türen und Fenstern auch einen Einbruch erkennen. Wurde eine Öffnung erkannt, wird nicht die Heizung heruntergefahren, sondern Alarm geschlagen und aktiv Gegenmaßnahmen ergriffen. Das Smart Home kann sich wehren. So können zum Beispiel die Rollläden hochgefahren werden und alle Lampen rot blinken. Das Multiroom-System spielt den Einbrechern keine stimmungsvolle Musik vor, sondern verscheucht sie durch ohrenbetäubendes Heulen. Welcher Einbrecher ergreift da nicht sofort die Flucht?! Wer nun noch in Bewegungsmelder, moderne Kameras und Außensirene investiert hat, kann die dunklen Gesellen meist sogar schon verscheuchen bevor sie Fenster oder Tür aufhebeln. Quasi beim Betreten des Gartens und der Annäherung an das Haus. Beweisvideos inklusive. Smarte Technik kann also eine Ergänzung zu gut gesicherten Einstiegspunkten sein. So bezeichnet die Gewerkschaft der Polizei Smart Home als „clevere Ergänzung zum mechanischen Einbruchschutz“. Aber: „Wer sein Zuhause effektiv gegen Einbrüche schützen will, kommt um eine solide mechanische Grundsicherung nicht herum.“
Intelligente Geräte, die sich über das Internet oder über Sprache steuern lassen, sind praktische Helfer und in immer mehr Haushalten zu finden. Smart Living oder Smart Home sind die Schlagworte des digitalen Heims. Aber auch das Smart Home muss vor Schadsoftware oder Angriffen durch Cyberkriminelle geschützt werden. Bereits beim Kauf sollten Kunden bewusst abwägen, wann der reine Komfort wichtiger ist als der Sicherheitsaspekt. Wer neue Geräte wie Smart-TV, Saugroboter oder smarte Heizungsregler kauft, sollte auch auf möglichst umfangreiche Sicherheitseinstellungen, z. B. passwortgeschützte Administrationsoberfläche und verschlüsselte Informations- und Datenübertragung achten. Es empfiehlt sich daher, Geräte von Herstellern zu wählen, die eine Betreuung für die Einrichtung, den Betrieb sowie eine Updategarantie anbieten. Die beste Voraussetzung für eine sichere Nutzung der smarten Geräte ist der Basisschutz für das digitale Zuhause. Dazu gehört vor allem ein effektiver Schutz des Routers. Der Sicherheitskompass von Polizei und BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gibt dafür grundlegende Empfehlungen: www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sicherheitskompass
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