Fenster – Kunststoff, Holz oder Aluminium?

Fenster sind neben Haustüren die größte energetische Schwachstelle der Gebäudehülle: Neue Fenster, egal, ob nun Kunststofffenster, Holzfenster oder Alu-Fenster, reduzieren nicht nur die Heizkosten, sondern erhöhen auch den Wohnkomfort. Außerdem verbessert sich mit neuen Fenstern auch die Sicherheit der Hausbewohner, da sie einen deutlich höheren Einbruchschutz bieten.

17.10.2024
Neue Fenster senken die Heizkosten.
Neue Fenster haben viele Vorteile: Sie reduzieren die Heizkosten, erhöhen den Wohnkomfort und bieten Schutz vor Einbrechern. Foto: Unilux| Zur Fotostrecke

Zusammenfassung:

  • Alte Fenster sind, dasselbe gilt für alte Haustüren, eine Schwachstelle in der Gebäudehülle. Neue Fenster reduzieren nicht nur die Heizkosten, sondern sorgen auch für höheren Wohnkomfort und bieten mehr Sicherheit gegen Einbrecher.
  • Zeitgemäße Fenster verfügen über eine Wärmeschutzverglasung, die die Wärmeverluste senkt.
  • Für Hausbesitzer, die sich für den Einbau neuer Fenster entscheiden, stehen verschiedene Produkte in vielen Farben zu Auswahl: dies sind Holz-, Aluminium- oder Kunststofffenster.
  • Von besonderer Qualität: Neue Fenster zeichnen sich durch einen deutlich höheren Einbruch- und Schallschutz aus.

Für Fenster, die ihren Dienst seit zwanzig Jahren oder vielleicht sogar noch viel länger verrichten, ist die Uhr definitiv abgelaufen. Sie sind nämlich technisch veraltet und sollten, um Heizkosten zu sparen und unnötige Schadstoffemissionen zu vermeiden, so schnell wie möglich gegen neue ausgetauscht werden. 
Ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie Ihre Fenster am besten durch neue ersetzen sollten, ist zum Beispiel Tauwasser, das sich bei frostigen Außentemperaturen an der Innenseite der Verglasung bildet. Aber auch unangenehme Zugluft, Wassereintritt bei Schlagregen oder spröde und poröse Dichtungen sind bei jedem Fenster ein Hinweis dafür, dass es seine besten Jahre schon hinter sich hat.

Fenster mit Wärmeschutzverglasung

Fenster sind heute mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet. Moderne Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung sorgen dafür, dass teure Heizwärme dort bleibt, wo sie hingehört. Doch der energetische Wert eines Fensters hängt nicht allein vom Glas ab: neben der Verglasung haben auch der Fensterrahmen und der Randverbund maßgeblichen Einfluss auf die Dämmleistung von Fenstern. Grundsätzlich gilt, je niedriger der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient (UW-Wert) eines Fensters ist, desto besser der Wärmeschutz. Der Standard, der in der Energieeinsparverordnung (EnEV 2016) für Fenster festgeschrieben ist, liegt bei maximal 1,3 W/m2K. Zum Vergleich: Bei einem Standardfenster mit Einfachverglasung aus den 1970er Jahren betrug der Wärmeverlust noch etwa 5 W/m2K.
Aber es zählen nicht nur gute Dämmeigenschaften. Auch den sogenannten Gesamtenergiedurchlassgrad, kurz g-Wert, sollten Sie bei einem Fenstertausch im Blick behalten. Der g-Wert definiert die Menge an Strahlungsenergie, die den Weg durch das Fenster in das Gebäudeinnere findet und dort als solarer Wärmegewinn Ihr Heizsystem indirekt unterstützt und zusätzlich Heizkosten sparen hilft. Bei einem g-Wert von 0,85 W/m2K gelangen 85 Prozent der Sonnenergie ins Gebäudeinnere. Anders ist es bei Sonnenschutzgläsern. Sie haben einen g-Wert von 0,30 bis 0,50 W/m2K und verhindern so ein Aufheizen der Räume.

Info

Expertenrat

Egal, ob Kunststoff-, Holz- oder Aluminiumfenster: Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen. Fenster sind multifunktionale Bauteile. Sie können je nach Ausführung hohe Gewichte und Belastungen aushalten. Sie können vor Lärm, Kälte, Wind und Schlagregen schützen und es gibt sie in einbruchhemmender Form, wodurch sie den Hausbewohnern ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Damit alle möglichen Funktionen auch nach Jahren noch gegeben sind, sollte das Fenster von entsprechender Qualität sein.

Fensterprofile: Kunststoff, Holz oder Alu?

Hausbesitzer, die sich zum Einbau neuer Fenster entschieden haben, dürfen zwischen einem Rahmen aus Kunststoff, Holz oder Aluminium wählen. Kunststofffenster und Holzfenster überzeugen mit sehr guten U-Werten und schützen damit vor teuren Wärmeverlusten. Fensterprofile aus Holz haben jedoch den Nachteil, dass sie regelmäßiger Pflege bedürfen: Mindestens alle zwei Jahre sollten Sie den Pinsel in die Hand nehmen und, ähnlich wie bei Ihrem Auto, einen kompletten Service machen. Sehr robust und zugleich pflegearm sind Holz-Aluminium-Fenster, die jedoch auch ihren Preis haben. Mit ihrem Kern aus Holz und einer Blende aus Alu an der Fensteraußenseite vereinen sie die Vorteile beider Werkstoffe.

Fenster: Einbruch- und Schallschutz

Wenn Sie neue Fenster einbauen lassen möchten, sollten Sie ein Augenmerk auf den Einbruch- und den Schallschutz im Haus legen. Wer an einer vielbefahrenen Straße oder in der Nähe eines Flughafens wohnt, sollte darauf das Unternehmen ansprechen, das mit dem Fenstertausch beauftragt werden soll. Schallschutzfenster können, je nach Ausführung, einen Großteil des Umgebungslärms draußen halten und so den Wohnkomfort spürbar erhöhen.
Auch das Thema Einbruchschutz wird leider immer wichtiger, denn statistisch gesehen findet in Deutschland alle dreieinhalb Minuten ein Wohnungseinbruch statt. Ein sicheres Gefühl können Sie haben, wenn Ihre Fenster mindestens den Ansprüchen der Widerstandsklasse „Resistance Class 2“ (RC 2) genügen. Bei Fenstern dieser Widerstandsklasse sind Fensterprofile, Beschläge und Verglasung so konstruiert, dass sie keinerlei Angriffsfläche bieten. Kunden sollten ihren Fensterbauer auf alle Fälle fragen, was für den Einbruchschutz alles getan werden kann.

Baulexikon

  • U-Wert:Wärme wandert immer von der warmen zur kalten Seite. Im Winter von den beheizten Innenräume nach außen. Dieser Wärmedurchgang lässt sich für jedes Bauteil (zum Beispiel Fassade oder Fenster) bestimmen. Der U-Wert (auch „Wärmedurchgangskoeffizient“ genannt, früher k-Wert) gibt an (Einheit: W/m²K), wie viel Energie in Watt pro Quadratmeter Bauteilfläche entweicht. Grundlage für die Berechnungen ist dabei die Annahme von einem Grad Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen. Je kleiner der Wärmedurchgangskoeffizient, desto besser ist die Dämmung.

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Neue Fenster verlangen neues Lüftungsverhalten

Wenn Sie Ihre alten Fenster durch neue ersetzen lassen, dann müssen Sie Ihre Lüftungsgewohnheiten umstellen. Zeichnen sich alte Fenster durch ihre undichten Fensterprofile aus – was praktisch einem ungewollten Dauerlüften gleich kommt – schließen neue Fenster absolut dicht. Um nach dem Fenstertausch die Luftfeuchtigkeit auf einem guten Niveau zu halten und so die Gefahr für die Entstehung von Schimmel zu bannen, müssen Sie für einen regelmäßigen Luftaustausch Sorge tragen. Das bedeutet, dass Sie die Fenster idealerweise für mehrere Minuten komplett öffnen und Querlüften. Es ist außerdem grundsätzlich ratsam, den Luftfeuchtegehalt der Raumluft mit einem Hygrometer zu überwachen.

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Monika Läufle

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