Schimmel in der Wohnung löst Allergien und Atemwegerkrankungen aus. Auch die Bausubstanz wird durch den Pilzbefall in Mitleidenschaft gezogen, so dass kostspielige Sanierungsmaßnahmen notwendig werden können.
Beim Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen entsteht unweigerlich Feuchtigkeit, die sich in der Raumluft anreichert. Eine defekte Wasserleitung oder eine schadhafte Dachabdichtung können diesen Effekt noch zusätzlich verstärken. Wird die Luftfeuchtigkeit nicht regelmäßig durch konsequentes Lüften nach außen abgeführt, kann es unter Umständen zu Schimmelbildung kommen.
„Aspergillus fumigatus“ ist zwar nicht der einzige, doch der in Wohnräumen am häufigsten anzutreffende Schimmelpilz. Damit er sich auf Putz und Tapete so richtig wohl fühlt, benötigt er ein spezielles Mikroklima: Raumtemperaturen zwischen 15 und 30 Grad Celsius sowie freies Wasser auf Bauteiloberflächen sind ideal, damit sich der Pilz großflächig ausbreiten kann. Nicht nur, dass Schimmel ohne geeignete Gegenmaßnahmen seine krankmachenden Sporen in der gesamten Raumluft verteilt, zersetzt er auch noch die von ihm befallenen Oberflächen und schädigt so die Bausubstanz.
Oft entwickelt sich Schimmel von den Hausbewohnern völlig unbemerkt an verborgenen Stellen, an denen sich die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit niederschlägt und die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Grund für diesen Feuchtigkeitsniederschlag, den sogenannten Tauwasserausfall, ist ein einfaches physikalisches Prinzip: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte. Trifft warme Raumluft auf ein kaltes Bauteil (Rollladenkasten, Fenstersturz, etc.), kühlt sie ab und gibt die in ihr gespeicherte Feuchtigkeit frei, die als feine Tröpfchen auf der Oberfläche kondensiert.
Quelle: „vermietsicher.de“.
Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen tatsächlich ist, können die Bewohner problemlos kontrollieren. Schon relativ einfache, in der Anschaffung vergleichsweise günstige Hygrometer informieren zuverlässig darüber, wann es Zeit ist zu lüften. Ideal ist ein Feuchtigkeitsgrad von 40 bis 60 Prozent. Werte über 60 Prozent sind gleichbedeutend mit einer erhöhten Schimmelgefahr, Werte, die unter 40 Prozent liegen werden hingegen von vielen Menschen als unangenehm empfunden, da die Schleimhäute auszutrocknen beginnen.
Um die Luftfeuchtigkeit der Raumluft zu senken, gilt es einige wichtige Regeln einzuhalten. Nach dem Duschen oder Kochen sollten das Badezimmer beziehungsweise Küche gründlich für fünf bis zehn Minuten gelüftet werden. Dabei werden die Thermostate der Heizkörper abgedreht und die Fenster ganz geöffnet. Grundsätzlich ist es ratsam, die Raumluft der gesamten Wohnung mindestens zweimal täglich komplett auszutauschen. Stoßlüften, das vollständige Öffnen des Fensters, oder noch besser Querlüften, das vollständige Öffnen gegenüberliegender Fenster, so dass ein Durchzug entsteht, sind die wirkungsvollsten Lüftungsmethoden. Vom Kipp- oder Dauerlüften gilt es aber abzusehen, da es wenig effektiv ist, Heizenergie verschwendet und die Gefahr besteht, die Fensterlaibungen auszukühlen (erhöhte Schimmelgefahr!).
Viel besser ist jedoch, so wenig Feuchtigkeit wie nur möglich in der Wohnung zu produzieren. Feuchte Wäsche sollte daher nicht in der Wohnung, sondern am besten an der frischen Luft getrocknet werden. Unter Dach, zum Beispiel auf dem Balkon, trocknet Wäsche auch im Winter. Wer keine Möglichkeit hat, seine Wäsche außerhalb der eigenen Wohnung zu trocknen, sollte über die Anschaffung eines Wäschetrockners nachdenken, auf alle Fälle jedoch konsequent Lüften. Zimmerpflanzen sind hübsch anzusehen, tragen aber stark dazu bei, den Feuchtegehalt der Raumluft nach oben zu treiben. Es ist daher ratsam, nicht zu viele Pflanzen in der Wohnung zu haben.
Wie bereits erwähnt, wird Kondensationsfeuchtigkeit dann zu einem Problem, wenn warme Raumluft auf zu kalte Oberflächen trifft. Mit einer Fassadendämmung lässt sich kalten Bauteilen effektiv entgegen wirken. Aber Achtung! Ein Wärmedämmverbundsystem bedeutet für die Hausbewohner nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr Disziplin in Sachen Lüften. Bei luftdichten, hermetisch abgeriegelten Gebäudehüllen kann die Luftfeuchtigkeit nicht mehr (unkontrolliert) entweichen, daher ist ein regelmäßiger Luftaustausch unabdingbar. Es gilt die Regel: Je besser der Wärmeschutz, desto wichtiger ist richtiges Heizen und Lüften. Übrigens kann richtiges Lüften sogar beim Energiesparen helfen, denn der Energiebedarf, der zur Erwärmung trockener Luft benötigt wird, fällt geringer aus, als der, der für relativ feuchte Raumluft benötigt wird.
Hat sich in den Räumen der Schimmel bereits breit gemacht, gilt es möglichst rasch aktiv zu werden! Anti-Schimmel-Präparate, die es in nahezu jedem Baumarkt zu kaufen gibt, sind jedoch mit äußerster Vorsicht zu genießen. Viele enthalten Chlor, eine stark ätzende Chemikalie, die bei unsachgemäßer Anwendung zu lebensbedrohenden Verletzungen der Atemwege führen kann. Desweiteren werden Schimmelpilzprodukte angeboten, deren Wirkstoff die sogenannten „quartären Ammoniumsalze“ sind. Diese Salze stehen im Verdacht, allergieauslösend zu sein. Auf alle Fälle sind sie, ähnlich wie Chlor-Produkte, hautreizend. Althergebrachte Hausmittelchen wie Essig, Essigessenz oder Putzessig sind zwar ungiftig, doch ist ihre Wirkung begrenzt.
Wie so oft, ist Vorsorge besser als Nachsorge. Das richtige Lüftungs- und Heizverhalten ist, wie bereits beschrieben, die stärkste Waffe im Kampf gegen Schimmel. Außerdem sollten Möbel wie flächige Wandschränke immer mit genügend Abstand zur Wand, etwa fünf Zentimeter, aufgestellt werden. So kann die Luft besser zirkulieren und eventuelle Feuchtigkeit abtrocknen.
Ist der Schimmelbefall jedoch großflächig, sollte nicht gezögert und ein Spezialist zu Rate gezogen werden. Baubiologen und Schimmel-Sachverständige helfen dabei, die Ursache für den Pilzwuchs aufzuspüren und abzustellen.
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