Das Stein auf Stein gemauerte Massivhaus hat in unseren Breiten Tradition und ist nach wie vor die Bauweise, für die sich Bauherren am häufigsten entscheiden: Etwa 77 Prozent der in Deutschland errichteten Häuser wurden im Jahr 2021 als Massivbau gebaut. Hier erhalten Sie wichtige Informationen zum Thema Massivhaus.
Egal, ob Stadtvillen, Doppelhäuser oder Bungalows: Massivhäuser haben viele unterschiedliche Gesichter. In der Regel wird ein Architekt mit der Planung eines massiv gebauten Eigenheims betraut, der alle Wünsche und Ideen der Bauherren aufgreift und in seinen Entwurf einarbeitet. Solch ein individuell geplantes Architektenhaus hat selbstverständlich seinen Preis: Im Schnitt liegen die Kosten für ein Massivhaus über denen für ein vergleichbar großes und ähnlich ausgestattetes Holzfertighaus.
Wie bei allen anderen Häusern gilt auch beim Massivhaus: Ohne sicheres Fundament geht gar nichts! Bauherren haben damit gleich zu Beginn ihres Weges in die eigenen vier Wände eine wichtige Frage zu beantworten: Mit Keller oder Bodenplatten bauen? Wer sich für einen Keller entscheidet, der erweitert seinen Wohn- oder Stauraum deutlich. Bauherren, die bei den Kosten für ihr Traumhaus auf die Bremse treten möchten oder müssen, können mit der Entscheidung für eine Bodenplatte ihre Ausgaben reduzieren. Apropos Geld sparen: Wer seine Ausgaben im Auge behalten muss, der kann durch Eigenleistung einen gewissen Teil der Baukosten einsparen.
Die massiven Wände bieten einen entscheidenden Vorteil. Die hohe Dichte der eingesetzten Baustoffe sorgt für eine sehr gute Schalldämmung im Inneren des Massivhauses, so dass sich Verkehrs- und Umgebungslärm nicht zu einer Belastung für die Hausbewohner entwickeln kann. Auch die Wärmespeicherfähigkeit der massiven Außenwände sind ein nicht zu unterschätzender Vorteil. In den Sommermonaten kann Hitze bei einem Massivhaus nur verlangsamt ins Gebäudeinnere vordringen, in der kalten Jahreszeit speichern die Wände die Heizwärme, so dass das Gebäude nicht so schnell auskühlt. Die robuste und widerstandsfähige Bauweise macht sich auch im Schadensfall positiv bemerkbar. Bei einem Wasserrohrbruch zum Beispiel ist der Aufwand, der für die Beseitigung der entstandenen Schäden betrieben werden muss, deutlich geringer als bei einem Haus, das zum Beispiel in Holzfertigbauweise errichtet wurde. Diese Robustheit macht sich auch bei der Lebensdauer des Massivhauses bemerkbar. 100 Jahre und mehr sind problemlos möglich. Das spiegelt auch der Wiederverkaufswert einer massiv gebauten Immobilie wieder: Anders als bei einem Holzfertighaus ist der Preisverfall über die Jahre hinweg nicht ganz so dramatisch. Wer sein Eigenheim als lukrative Kapitalanlage verstanden wissen möchte, der baut also besser massiv. Als weiterer Vorteil wäre zu nennen, dass sich ein Massivhaus relativ unproblematisch an neue Anforderungen anpassen lässt. Wer umbauen und dabei Wände entfernen oder versetzen möchte, hat bei einem Massivhaus deutlich höhere Spielräume als bei einem Holzfertighaus. Solange tragende Wände unangetastet bleiben können, lassen sich Umgestaltungs- oder Renovierungsarbeiten einfach durchführen.
Wer ein Massivhaus bauen möchte, der muss aber auch mit dem einen oder anderen Nachteil leben können. Ein Nachteil von Massivhäusern ist beispielsweise der Preisaufschlag, mit dem Bauherren im Vergleich zu einem Holzfertigbau zu rechnen haben: Der größere Planungsaufwand, deutlich höhere Ausgaben für Handwerkerleistungen und Baumaterial treiben die Baukosten merklich in die Höhe. Ein weiterer Nachteil ist der Faktor Zeit. Anders als bei Fertighäusern, die aus einer Hand geliefert werden, müssen bei einem Massivhaus Baustoff-Lieferanten und die Arbeiten unterschiedlicher Handwerkerbetriebe unter einen Hut gebracht und sorgfältig koordiniert werden. Des Weiteren ist der Bau eines Stein auf Stein gemauerten Massivhauses stärker von den herrschenden Witterungsbedingungen abhängig als ein Fertighaus – das bietet jede Menge Potenzial für zeitliche Verzögerungen. Auch die längeren Trocknungszeiten, die bei einem traditionell gefertigten Massivhaus einzuhalten sind, können zu Verzögerungen beim Hausbau führen.
Massivhaus ist nicht gleich Massivhaus. Diejenigen, die sich bislang vielleicht nur oberflächlich mit dem Thema Hausbau auseinandergesetzt haben, verstehen unter dem Begriff Massivhaus ein gemauertes Gebäude. Doch die strikte Trennung, Massivhaus gleich Stein auf Stein gemauert und Fertighaus gleich Holztafel- oder Holzständerbauweise, ist in dieser Form nicht zu halten. Es gibt nämlich Anbieter, die sich dem Fertighaus in Massivbauweise verschrieben haben. Bei einem Fertighaus in Massivbauweise werden ganze Wände im Herstellerwerk aus Ziegeln, Kalksand- oder Porenbetonsteinen vorgefertigt und anschließend per Tieflader zur Endmontage auf das Grundstück des Kunden gebracht.
Fertighäuser in Massivbauweise vereinen die wichtigsten Vorzüge beider Bauweisen und bieten Bauherren darüber hinaus einen entscheidenden Vorteil. Und zwar der Zeitgewinn, den der Bau eines Fertighauses in Massivbauweise bedeutet: nachdem der Hersteller die einzelnen Hauselemente in seinem Werk vorgefertigt und sie per Tieflader auf die Baustelle geliefert hat, ist die Endmontage ähnlich wie bei einem Holzfertighaus binnen weniger Tage abgeschlossen. Außerdem lässt sich ein Fertighaus in Massivbauweise, anders als ein Stein auf Stein gemauertes Massivhaus, auch in den kalten Wintermonaten errichten, während beim traditionellen Massivhausbau die Arbeiten bei schlechter beziehungsweise zu kalter Witterung ruhen müssen.
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