In Zeiten steigender Mieten wächst bei vielen der Wunsch nach einem Eigenheim. Gleichzeitig ist das Geld oft knapp. Wer günstig bauen möchte, kann zum Beispiel auf ein Kellergeschoss verzichten, ein entsprechend kleines Grundstück oder eine schlichte Dachform wählen. Doch auch beim Innenausbau lässt sich viel Geld sparen, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Kosten niedrig zu halten.
Insgesamt lassen sich durch Eigenleistungen einige Kosten einsparen. Es gibt dabei allerdings auch eine Reihe von Aspekten, die gut überlegt sein wollen, damit sie im Nachhinein nicht unter Umständen zum Eigentor werden. Entscheidet sich der Bauherr für Eigenleistungen, kann sich womöglich wegen nicht ausreichender Sachkenntnis oder fehlender handwerklicher Routine die gesamte Bauzeit verlängern, was im Ergebnis die Kosten in die Höhe treiben wird.
Grundsätzlich gilt, dass vor einer Kostenkalkulation unter Einrechnung kostensparender Eigenleistungen für realistische Ansätze gesorgt werden sollte, möglichst unter Hinzuziehung eines Experten. Gewiss lässt sich manches mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst ausrichten.
Anderes erfordert Kenntnisse, Können und Erfahrung. Für manche Arbeiten sind Spezialwerkzeuge erforderlich, die teuer angeschafft oder gemietet werden müssen. Wieder andere Sparoptionen sind bei genauerer Betrachtung tatsächlich keine: Sollte etwa der Bauherr Malerarbeiten selbst ausführen wollen und der Versuchung erliegen, dabei günstigere Farbe zu verwenden als ein beauftragter Handwerksbetrieb, braucht er unter Umständen die dreifache Farbmenge, um die ungenügende Deckkraft auszugleichen. Entscheidend ist für den Bauherren, sich bei der Kalkulation der Eigenleistungen nicht selbst zu überschätzen. Für einige Gewerke, etwa bei einigen Elektroinstallationen im Haus, ist Eigenleistung ohnehin verboten.
Zu den häufigsten Eigenleistungen gehören allgemein die Verlegung von Bodenbelägen sowie Maler- und Tapezierarbeiten. Erfahrene Heimwerker können auch Trockenbauwände stellen oder Türen einbauen. Insgesamt sollte allerdings nicht aus den Augen verloren werden, dass der Spareffekt ganz wesentlich auch eine Frage der Arbeitsgeschwindigkeit und in den Details der Arbeit ist.
Zu den zuverlässigen Methoden, die Kosten im Griff zu behalten, gehört natürlich eine punktgenaue Planung. Das heißt zum Beispiel, dass nicht nach dem Motto „man baut ja nur einmal“ gehandelt, sondern nach der Erkenntnis „das Leben geht auch danach weiter“ selbstkritisch überlegt werden, wie groß der Bau werden soll. Normalerweise werden 100 Quadratmeter Wohnfläche für vier Personen als ausreichend betrachtet.
Die Kosten für den Innenausbau eines Hauses hängen in erster Linie von drei Dingen ab:
Trotzdem sollten Hausbauer nicht zu leichtfertig beim Innenausbau den Rotstift ansetzen – zum Beispiel nicht das billigste Baumaterial verwenden und nicht am falschen Ende sparen, wenn es um die Anschaffung der Heizung geht. Hier sollte unbedingt eine fachkundige Beratung über das richtige Gerät in Anspruch genommen werden, damit sich das Haus bei gleichzeitig steigenden Energiepreisen nicht in kurzer Zeit ineffizient heizen lässt – oder das gewählte Modell nicht die energetischen Anforderungen erfüllt.
Insgesamt zählen zum Innenausbau:
Wer also sparen möchte oder muss, sollte sich frühzeitig die Frage stellen, welche Ansprüche er an die Innenausstattung seines künftigen Heims hat und wo am ehesten Abstriche gemacht werden können. Eine höchst individuelle Entscheidung: Während der eine gut auf Fensterbänke aus hochwertigen Hölzern oder edlem Marmor verzichten kann, gehören hochwertige Materialien für den anderen als unverzichtbares Wohnaccessoire dazu.
Bodenbeläge
Vinyl, Parkett, Teppich oder Laminat? Wer bei Bodenbelägen die Baukonten schonen möchte, schaut am besten in Baumärkten nach Restposten oder Sonderaktionen. Andere Möglichkeit: Die komplette Fläche (außer die Fliesenbereiche) mit ein und demselben Bodenbelag auslegen. Viele Baustoffhändler gewähren bei der Abnahme größerer Mengen Rabatt.
Sonnen- und Blickschutz
Beim Thema Sonnenschutz gibt es ebenfalls teurere und günstigere Varianten. Smart steuerbare Rollläden sind zwar komfortabel, aber auch preisintensiv. Für einige Fenster können Plissees oder Raffrollos eine praktische Alternative sein, die sich schnell installieren lässt und bezüglich des Designs und der Einsatzmöglichkeiten zahlreiche Auswahlmöglichkeiten zulässt. So sind Modelle für senkrechte Fensterflächen oder schräge Dachfenster verfügbar. So sind Modelle für senkrechte Fensterflächen oder schräge Dachfenster verfügbar.
Vorhänge können ebenfalls einen gewissen Sonnen- oder Blickschutz gewährleisten und sind vergleichsweise günstig. Zudem verleihen sie einem Raum direkt eine wohnliche Atmosphäre.
Türen
Bei den Innentüren muss es ebenfalls kein aufwändiges Modell aus edlen Hölzern vom Tischler sein. Auch schlichtere, beschichtete Türen erfüllen ihren Zweck und können optischen Ansprüchen genügen. Gleiches gilt für Klinken, Schlösser und Knäufe: Günstigere Modelle sehen gut aus und müssen sich hinter hochwertigeren nicht verstecken.
Treppen
Muss eine Treppe eingebaut werden, gibt es zahlreiche unterschiedliche Varianten. Hier bieten sich anstelle individuell konstruierter Modelle auch Systemtreppen an. Diese bestehen aus vorgefertigten Bauteilen, die an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden können.
Soll es eine Holztreppe sein, gibt es außerdem Preisunterschiede bei den jeweiligen Holzarten. Und noch ein Tipp: Podest-Treppen sind häufig günstiger als kurvige Modelle.
Schon beim Trockenbau lässt sich eine Menge Geld sparen. Wer etwa weniger Innenwände einplant, muss weniger Folgekosten einkalkulieren, schließlich werden in diesem Fall auch weniger Putz, Farbe, Tapeten, Fußleisten oder auch Türen benötigt.
Für die nichttragenden Innenwände eignen sich zudem Trockenbaubauwände, um die Kosten niedrig zu halten. Trockenbauwände aus Gipskarton mit einer innenliegenden Wärme- und Geräuschdämmung sind darunter am preiswertesten. Zudem haben sie einen Vorteil: Wer irgendwann Raumänderungen vornehmen möchte, kann die Trockenbauwände im Vergleich zu Mauersteinen einfacher wieder entfernen und neue Wände einziehen.
Die Wände bieten noch mehr Sparpotential. Eine Möglichkeit: Wenn Innenwände mit Fugenglattstrich gemauert werden, kann auf den Innenputz verzichtet werden. Die Wandfarbe wird in diesem Fall direkt auf den Glattstrich aufgebracht. Außerdem ist Farbe meistens günstiger als Tapeten.
Wer außerdem bereit ist, weitere Abstriche beim Innenausbau zu machen, fliest im neuen Badezimmer ausschließlich jene Bereiche, die durch Spritzwasser gefährdet sind, denn nicht alle Wände eines Nassraumes müssen gefliest werden – und auch nicht bis zur Decke. Der Putz kann in diesem Fall mit einer wasserbeständigen Dispersionsfarbe angestrichen werden.
Beim Bad und in der Küche ist es häufig das Design, das die Kosten in die Höhe treibt. Wer baut, möchte auf eine moderne Küche mit technischen Finessen und ein ansprechendes Bad nach aktuellen technischen Standards nicht verzichten. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Richtlinien, um zu sparen: Weiße Badkeramik zum Beispiel ist in den meisten Fällen günstiger als farbige, und eine runde oder ovale Badewanne teurer als rechteckige Modelle.
Es lohnt sich also, Produkte miteinander zu vergleichen und nach Alternativen zu suchen. Weiteres Einsparpotenzial liegt auch im Verzicht auf eine Badewanne. Stattdessen kann der Duschbereich großzügiger ausfallen. Gleiches gilt für die Armaturen: Hier kann das Konto deutlich geschont werden, denn bei Wasserhähnen & Co gibt es deutliche Preisunterschiede.
Hier hilft schon oft, nach schlichteren Modellen Ausschau zu halten. Eine weitere Möglichkeit: Alte Spiegel oder Kommoden vom Flohmarkt machen sich auch im neuen Badezimmer gut. Ein gelungener Stilmix wertet das Badezimmer auf und verleiht dem Raum außerdem eine individuelle Note.
Beim Kauf der Küche lässt sich ebenfalls viel Geld einsparen. Dabei muss trotzdem nicht auf Komfort und neueste Technik verzichtet werden: Sicherlich gibt es Bauherrn, die die Küche selbst bauen oder installieren – viele jedoch haben dazu weder Zeit noch das notwendige handwerkliche Geschick. Wer bei der Anordnung zum Beispiel auf Winkel oder eine Kochinsel verzichtet, kann sich dafür einen Apothekerschrank leisten.
Die Beleuchtung in und an Küchenschränken lässt sich hingegen meist selbst installieren. In diesem Bereich gibt es mittlerweile zahlreiche Plug-and-Play Lösungen. Auch die Arbeitsfläche muss nicht zwingend aus (zudem oft empfindlicherem) Massivholz oder Marmor sein. Und: Wer nach Musterküchen Ausschau hält, bekommt Küchen, die in der Ausstellung eines Küchenstudios gezeigt werden, meist deutlich günstiger.
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