Solarheizung – Eine Solarheizung liefert kostenlos Wärme

Eine Solarheizung unterstützt die Heizung bei der Bereitstellung von Warmwasser und Raumwärme mit Sonnenenergie – und das nahezu kostenlos und ohne klimaschädliche Treibhausgase! Eine Förderung für solar erzeugte Heizenergie gibt's vom BAFA oder der KfW obendrauf. Bei uns bekommen Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema Solarthermie.

19.12.2022
Solarthermie-Röhrenkollektor Star von Paradigma
Solarthermie ist ideal für kluge Rechner: Laut Hersteller punktet der Röhrenkollektor „STAR“ mit einer hohen Leistung, die auf den Einsatz von CPC-Spiegeln zurückzuführen ist. Selbst bei geringer, diffuser Sonneneinstrahlung wird eine hohe Leistung erzielt. Eine bestmögliche Wärmedämmung durch Vakuumröhren prädestiniert den Kollektor für den uneingeschränkten Einsatz im Winter. Foto: Paradigma| Zur Fotostrecke

Zusammenfassung:

  • Im Idealfall lassen sich mit einer Solarheizung bis zu 40 Prozent des Heizwärmebedarfs eines Hauses solar decken.
  • Eine Solarheizung auf dem Dach nutzt die Wärmeenergie der Sonne, um diese für Heizzwecke nutzbar zu machen. Dabei fallen die Betriebskosten sehr gering aus.
  • Solarthermie lässt sich für die Bereitsellung von Warmwasser und Heizwärme nutzen. Bei solar erzeugter Heizwärme fallen keine klimaschädlichen Emissionen an.
  • Für die Nutzung von Solarthermie gibt es diverse Fördermöglichkeiten, die Hausbesitzer für die Installation einer Solarheizung in Anspruch nehmen können.

Eine Solarheizung auf dem Dach kann die Heizung im Keller zwar nicht komplett ersetzen, doch lässt sich mit Hilfe einer Solarthermie-Anlage genug Sonnenenergie „ernten“, um von März bis September bei der Warmwasserbereitung auf das Primärheizsystem verzichten zu können. So sparen Sie dank des Einsatzes einer Solarthermie-Anlage Heizkosten und senken nebenbei auch noch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase. Das honoriert auch der Staat und unterstützt Sie mit einer Förderung, wenn Sie solar erzeugte Energie nutzen. Zusätzlich sparen können übrigens die Bewohner gut gedämmter Häuser! Eine Solarheizung lässt sich nämlich nicht nur für die Bereitstellung von Warmwasser, sondern auch zur solaren Heizungsunterstützung einsetzen: Im Idealfall können Sie mit einer Solarthermie-Anlage bis zu 40 Prozent des Heizwärmebedarfs Ihres Hauses mit Sonnenenergie decken!

Info

Förderung Solarthermie

Die Investitionskosten für eine Solarheizung sind nicht gerade unerheblich. Gut, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Hausbesitzern bei Einhaltung konkreter Vorgaben finanziell unter die Arme greift und Solarthermie-Anlagen auf Bestandgebäuden sowie auch bei Neubauten fördert. Hier können Sie die Förderbedingungen einsehen. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist ein potenzieller Ansprechpartner, wenn Sie geldwerte Unterstützung für Ihr Projekt benötigen, die sich auch wirklich lohnt. Die KfW-Bankengruppe hat zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse im Angebot. Suchen Sie Ihre Hausbank auf, die Sie über die Angebote der KfW berät.

Funktionsweise einer Solarheizung

Wie funktioniert eine Solaranlage? Die Funktionsweise einer Solarheizung lässt sich am besten mit einem in der Sonne liegenden Gartenschlauch vergleichen. Herzstück aller Solarthermie-Anlagen sind die Solarkollektoren, auch Sonnenkollektoren genannt, die auf das Dach oder an der Hausfassade montiert werden. Diese „fangen“ die Sonnenergie ein und wandeln diese in für Heizzwecke nutzbare Wärmeenergie um. In den Kollektoren befinden sich die sogenannten Absorber, die mit einer Trägerflüssigkeit, einer Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel, gefüllt sind. Bei Sonneneinstrahlung erhitzt sich die Trägerflüssigkeit und wird durch die Solarkreis-Umwälzpumpe zum Solarspeicher transportiert. Dort wird die Solarwärme über einen Wärmetauscher an den Speicher abgegeben.

Solarheizung zur Heizungsunterstützung

Bei einer Solarheizung zur Heizungsunterstützung wird die Anlage mit einem speziellen Pufferspeicher, einem Schichten- oder Kombispeicher, verbunden. Der Solarspeicher bevorratet sowohl das von der Solaranlage erwärmte Trinkwasser als auch das Heizungswasser. Selbstverständlich sind beide Kreisläufe strikt voneinander getrennt! An den Speicher ist auch das Primärheizsystem angeschlossen, das immer dann einspringt, wenn die Energie der Sonne zum Heizen nicht ausreicht. Thermische Solaranlagen mit Heizungsunterstützung können mit vielen verschiedenen Heizungen kombiniert werden. Beliebt ist die Kombination von Solarthermie und einem Scheitholzkessel oder einer Pelletheizung. Denkbar ist aber auch eine Kombination von Solarthermie und Gas-Brennwertkessel beziehungsweise Öl-Brennwertkessel. Ein Heizungssystem aus Solaranlage und einer Wärmepumpe kommt selbstverständlich auch in Frage.
Aber: Eine Solarheizung zur Unterstützung der Raumheizung rechnet sich in der Regel nur bei Gebäuden mit sehr guter Wärmedämmung und geringem Heizwärmebedarf, etwa bei Passiv- oder Niedrigenergiehäusern. Dort ist der solare Deckungsanteil unterm Strich hoch genug, um die nicht gerade unerheblichen Kosten für Planung und Installation einer solchen Anlage zu rechtfertigen. Pro Hausbewohner muss bei einer Solarheizung mit Unterstützung der Heizung eine Kollektorfläche von rund vier Quadratmeter eingeplant werden. Zum Vergleich: Für die Bereitstellung von solar erzeugtem Warmwasser braucht es je Hausbewohner nur etwa 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche, um einen ausreichend hohen Ertrag zu erzielen.

Heizen mit der Sonne

Wie eine Solarheizung die Energiekosten dauerhaft reduziert und dabei das Klima schützt, zeigt der neue Film „Heizen mit der Sonne". Der im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) produzierte Film bietet herstellerunabhängige Informationen über die Funktionsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Sonnenheizungen. „Heizen mit der Sonne" richtet sich nicht nur an Hausbesitzer und Solarinteressierte, sondern auch an Handwerksbetriebe und Installateure.

Solarkollektoren: Flachkollektor oder Röhrenkollektoren

Solarkollektoren gibt es in zweierlei Ausführung: Flachkollektoren und Röhrenkollektoren. In Deutschland entscheiden sich die meisten Bauherren für die Installation einer Solarheizung mit Flachkollektoren, deren Wirkungsgrad zwar um etwa 30 Prozent niedriger ist als der von Röhrenkollektoren, die jedoch deutlich preiswerter in der Anschaffung sind. Soll Solarthermie allein für die Warmwasserbereitung genutzt werden, reichen Flachkollektoren vollkommen aus. Anders, wenn eine Solaranlage zur Unterstützung der Heizung geplant oder die Ausrichtung des Daches ungünstig ist. In beiden Fällen sind die leistungsstärkeren Röhrenkollektoren, die auch als Vakuumröhrenkollektoren bekannt sind, die richtige Wahl. Bei Vakuumröhrenkollektoren befinden sich die Absorber innerhalb von Glasröhren, in denen ein Vakuum herrscht. Das Vakuum verhindert Wärmeverluste innerhalb des Kollektors. Besonders im Winter punktet eine Solarheizung mit Röhrenkollektoren durch eine bessere Leistung und höheren Erträgen. Drei Modelle von Röhrenkollektoren zur Nutzung von Solarenergie sind zu unterscheiden: direkt durchströmte Vakuumröhrenkollektoren, indirekt durchströmte Vakuumröhrenkollektoren und CPC-Vakuumröhrenkollektoren.

Solarthermie-Anlage mit Vakuumröhrenkollektoren

Bei einer Solarheizung mit direkt durchströmten Vakuumröhrenkollektoren fließt die Wärmeträgerflüssigkeit in einem Röhrchen direkt unter dem Absorber und nimmt die Sonnenwärme auf. Bei indirekt durchströmten Vakuumröhrenkollektoren, auch „Heat-Pipe-Vakuumröhrenkollektoren“ genannt, ist ein mit Alkohol oder Wasser gefülltes Röhrchen unterhalb des Absorbers angebracht. Bei Sonneneinstrahlung verdampft die Flüssigkeit und kondensiert am oberen Ende des Wärmerohrs. Über einen Wärmetauscher wird die solare Wärme an die Wärmeträgerflüssigkeit der Solaranlage abgegeben. Eine Solarheizung mit CPC-Vakuumröhrenkollektoren kann durch ihre hohe Wirtschaftlichkeit punkten: Die Absorber sind vor Parabolspiegeln angeordnet, die das Sonnenlicht reflektieren und bei diffusem Licht dafür sorgen, dass die solarthermische Anlage eine höhere Leistung erzielt und mehr solar erzeugte Energie liefert.

Baulexikon

  • Gesamtwärmebedarf:Der Gesamtwärmebedarf eines Gebäudes errechnet sich aus der Addition des Raumwärmebedarfs und des Bedarfs an Warmwasser.
  • Pufferspeicher:Pufferspeicher bevorraten die überschüssige Wärme einer Heizungsanlage und geben diese bei Bedarf wieder an den Heizkreislauf ab. Auf die Taktung des Brenners (hohe Taktraten steigern den Energieverbrauch!) wegen Überhitzung kann verzichtet werden. Auch wäre der Betrieb eines bivalenten Heizsystems mit regenerativen Energiequellen ohne Pufferspeicher nicht denkbar.
Solarkollektor von WOLF
Solarthermie-Anlagen sind nicht nur für den Neubau, sondern speziell auch bei Sanierung oder Modernisierung einsetzbar. Finden Sie hier den passenden Kollektor. Mit dem innovativen WOLF Solarprogramm nutzen Sie eine hocheffiziente Technologie, mit der Sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch noch bares Geld sparen. Kostenlose Sonnenenergie kann über das ganze Jahr zur Warmwasserbereitung und/oder Heizungsunterstützung genutzt werden. Foto: WOLF

Die Montage einer Solarheizung

Die Installation einer Solarheizung ist sowohl auf einem Schräg- als auch auf einem Flachdach möglich. Entscheidend ist allein die Ausrichtung der Solaranlage. Für eine möglichst hohe Wirtschaftlichkeit ist eine Südausrichtung optimal. Bei einem Schrägdach gilt es zudem den Neigungswinkel der Solarheizung zu berücksichtigen. Solaranlagen, egal, ob nun für die Nutzung von Solarthermie oder Photovoltaik, sind am effizientesten, wenn die Sonnenstrahlen mit einem Neigungswinkel von 90 Grad auf die Kollektoren beziehungsweise die Solarmodule treffen. Da sich der Stand der Sonne im Verlauf des Tages und der Jahreszeiten ändert, gilt es bei der Montage von Solarthermie-Anlagen den idealen Neigungswinkel vor Ort individuell zu bestimmen. Pauschal gesprochen, liegt der optimale Neigungswinkel etwa zwischen 26 und 32 Grad. Bei einem Flachdach werden die Solarkollektoren aufgeständert und der Neigungswinkel angepasst. Da die Anlagenplanung höchst komplexes Wissen voraussetzt, gilt es mit der Planung einer Solarheizung nur ausgewiesene Fachbetriebe zu betrauen. Für so manchen Hausbesitzer sind Solarkollektoren, die auf das Dach montiert werden, kein schöner Anblick. Die Lösung für dieses Problem lautet „Indachmontage“. Bei der Indachmontage ersetzen die Kollektoren die Tondachziegel oder Betondachsteine und verschmelzen quasi mit der Dachhaut. Der Nachteil: Die Indachmontage geht mit einem höheren Material- und Montageaufwand einher, was den Preis für die Solarheizung in die Höhe treibt.

Solarheizung Betriebskosten

Die Betriebskosten für eine Solarheizung sind recht überschaubar. Abgesehen vom Strom, der für den Antrieb der Solarkreis-Umwälzpumpe und Regeltechnik benötigt wird und mit etwa 20 bis 30 Euro pro Jahr zu Buche schlägt, ist der Betrieb kostenneutral. Allerdings sind Ausgaben für eine regelmäßige Wartung der Anlage einzuplanen. Besonders wichtig ist die Kontrolle des Trägermediums, das durch die Absorber strömt. Das Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel unterliegt nämlich einer Alterung und kann, falls dessen Lebensdauer abgelaufen sein sollte, zu Leistungseinbußen und zu einem Verstopfen der Rohre und Rohrverbindungen führen. Unser Tipp: Nehmen Sie einmal im Jahr Kontakt zu einem der zahlreichen Fachbetriebe auf und beauftragen Sie einen Handwerker Ihres Vertrauens mit der Wartung Ihrer Solarheizung. Außerdem sollten Sie die Messwerte Ihrer Anlagensteuerung immer im Auge behalten, um Störungen möglichst frühzeitig zu erkennen und auch weiterhin einen hohen Ertrag zu erzielen.

Baulexikon

  • Wirkungsgrad:Der Wirkungsgrad drückt das Verhältnis zwischen zugeführter und abgegebener Leistung aus.
  • Aufdachmontage:Bei der Aufdachmontage werden Solarmodule oder Solarkollektoren etwa fünf bis zehn Zentimeter oberhalb der Dacheindeckung fest verankert. Dies geschieht mithilfe von so genannten Dachhaken oder Sparrenankern.
  • Wärmepumpe:Stark vereinfacht ausgedrückt funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank. Während jedoch der Kühlschrank seinem Innenraum Wärme entzieht und nach außen leitet, entzieht eine Wärmepumpe dem Außenbereich Wärme und leitet diese ins Innere eines Gebäudes. Dies geschieht so: Ein Kältemittel, das bereits bei sehr niedrigen Temperaturen in einen gasförmigen Zustand übergeht, zirkuliert innerhalb der Wärmepumpe. Dabei nimmt es aus dem Wärmequellenkreislauf Wärme auf. Durch den Einsatz elektrischer Antriebsenergie wird das gasförmige Kältemittel in einem Kompressor stark verdichtet, was die Temperatur weiter steigen lässt. Im Anschluss wird das Kältemittel wieder verflüssigt. Dabei gibt es die in ihm gespeicherte Wärme an das Heizsystem des Hauses ab. Danach beginnt der Kreislauf von vorne. Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) und die Leistungszahl (COP) bestimmt.
    Mit geringen technischen Modifikationen können Wärmepumpen auch zur Kühlung eingesetzt werden. Die Kühlleistung hängt dabei von der Betriebsweise (aktive oder passive Kühlung) des Systems ab.

Die Kosten für eine Solarheizung

Die Kosten für eine Solarheizung schwanken stark. Soll Solarthermie nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern auch für die Heizungsunterstützung genutzt werden, erhöht sich der Preis. Auch die Anlagengröße hat natürlich direkte Auswirkung auf die Anschaffungskosten. Dasselbe gilt für die einzelnen Systemkomponenten: Die Preise für Röhrenkollektoren liegen zum Beispiel über denen für Flachkollektoren. Laut Berechnungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kostet eine thermische Solaranlage für einen Vier-Personen-Haushalt: 

  • zur Warmwasserbereitung ca. 4.000 bis 5.000 Euro für Flachkollektoren und 5.000 bis 6.000 Euro für Röhrenkollektoren,
  • zur Heizungsunterstützung ca. 9.000 bis 12.000 Euro

Sparen können Sie, wenn Sie eines der vielen Angebote der Hersteller für ihre Solarthermie-Komplettpakete in Anspruch nehmen. Apropos sparen. Noch mehr sparen können Sie, wenn Sie eine Förderung für Ihre Solarheizung beantragen.

Solarthermie-Anlagen Förderung

Die Installation einer Solarthermie-Anlage wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) attraktiv gefördert. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Hausbesitzer für die Installation einer Solarthermie-Anlage ein Förderung in Höhe von 30 Prozent ihrer Investitionskosten beantragen. Und wer nicht über genügend finanzielle Reserven verfügt aber bei sich zuhause dennoch eine Solarheizung installieren möchte, kann dafür im Rahmen des KfW Programms 262 einen zinsgünstigen Kredit inklusive Tilgungszuschuss bekommen.

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Monika Läufle

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