Wärmepumpen stehen bei Bauherren, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen, derzeit hoch im Kurs. Kein Wunder, liefert eine Wärmepumpe doch kostengünstig, komfortabel und obendrein klimafreundlich Heizwärme und Warmwasser. Aber eignet sich dieses Heizsystem auch für die Modernisierung einer Heizungsanlage im Gebäudebestand? Wir gehen dieser Frage auf den Grund.
Heute entscheidet sich bereits jeder dritte Bauherr, seinen zukünftigen Wärmebedarf durch den Einsatz einer Wärmepumpe zu decken. Eine rationale Entscheidung, denn das Heizsystem sorgt bei einem gut gedämmten Neubau zuverlässig für kostengünstige und emissionsarme Heizwärme. Doch können Wärmepumpen ihre offensichtlichen Vorteile auch bei einem Einsatz in einem Altbau ausspielen?
Generell gilt: Für nahezu jedes Gebäude lässt sich die passende Wärmepumpenlösung finden. Doch damit das Heizen mit einer Wärmepumpe auch bei Ihrem Altbau zu einer (finanziellen) Erfolgsgeschichte wird, muss Ihr Eigenheim gewisse Voraussetzungen erfüllen. Bevor die Entscheidung für den Einbau einer Wärmepumpe fällt, ist daher wichtig, eine individuelle Betrachtung von Haus und Grundstück vorzunehmen. Sollten auch Sie sich mit dem Gedanken tragen, Ihre in die Jahre gekommene Heizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, dann holen Sie sich auf alle Fälle die Hilfe bei einem erfahrenen Wärmepumpen-Profi. Dieser wird Ihre Immobilie und Ihr Grundstück auf Herz und Nieren prüfen und Ihnen dann seine Vorschläge unterbreiten.
Nicht jedes Gebäude ist per se darauf ausgelegt, mit einer Wärmepumpe beheizt zu werden. Damit die Effizienz der Anlage nicht auf der Strecke bleibt, müssen Haus und Grundstück gewisse Voraussetzungen erfüllen. Grundsätzlich gilt: Eine Wärmepumpe verrichtet ihren Dienst effizient, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und der Vorlauftemperatur des Wärmeverteilsystems so gering wie möglich ausfällt. Oder anders ausgedrückt, wenn das Temperaturniveau der Wärmequelle möglichst hoch und die Vorlauftemperatur gleichzeitig niedrig ist.
Niedrigere Vorlauftemperaturen können Sie erzielen, wenn Sie den Dämmstandard Ihres Zuhauses verbessern. Eine energetische Sanierung der Hausfassade, der Fenster und des Daches sorgen dafür, dass die Energieverluste geringer ausfallen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch Ihr Heizsystem weniger Leistung erbringen muss. In diesem Fall lässt sich auch die Vorlauftemperatur absenken.
Ein weiteres Kriterium für den wirtschaftlichen Einsatz einer Wärmepumpe sind die Heizflächen Ihres Altbaus. Der ideale Partner der Wärmepumpe ist die Flächen- beziehungsweise die Fußbodenheizung. Denn diese kommt bestens mit niedrigen Vorlauftemperaturen um die 35 Grad Celsius zurecht, weil sie, anders als Heizkörper, eine größere Fläche zur Übertragung der Heizwärme nutzt. Es ist aber auch möglich, eine Wärmepumpe mit Heizkörpern, also mit vergleichsweise kleinen Heizflächen, wirtschaftlich zu betreiben. Dafür sind Berechnungen zur Heizlast auszuführen und unter Umständen einige Heizkörper gegen größere auszutauschen.
Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Hausbesitzer können ihren Favoriten aus unterschiedlichen Systemen wählen, um ihren Altbau mit Wärme zu versorgen. Da die Anschaffungskosten und der Installationsaufwand für Luft-Wasser-Wärmepumpen vergleichsweise gering ausfallen, ist dieses System besonders beliebt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme und verwandeln diese in klimafreundliche und preiswerte Heizenergie. Problematisch ist nur, dass die Umgebungsluft genau dann am wenigsten Heizwärme bereitstellt, wenn sie am dringendsten benötigt wird: nämlich im Winter. Effizienter arbeiten hingegen Wärmepumpen, die das Grundwasser oder das Erdreich als Wärmequelle anzapfen. Dort ist das Temperaturniveau auch während der Heizperiode deutlich höher, was sich in deutlich höheren Jahresarbeitszahlen niederschlägt. Leider sind auch die Investitionskosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder eine Sole-Wasser-Wärmepumpe wesentlich größer.
Grundsätzlich empfiehlt es sich für Sanierer, mehr in das neue Heizsystem zu investieren und sich für ein erdgekoppeltes System zu entscheiden, das als Wärmequelle das Grundwasser oder das Erdreich anzapft. Diese Wärmequelle macht höhere Jahresarbeitszahlen der Wärmepumpe möglich, wodurch die Betriebskosten sinken. So werden die anfänglich höheren Investitionskosten über die Jahre wieder egalisiert.
Wärmepumpen entziehen dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft die darin gebundene Umweltwärme und „pumpen“ diese mit Hilfe eines Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau, mit dem geheizt werden kann. Angetrieben wird die Wärmepumpe mit elektrischem Strom. So verwandelt sich eine Einheit Strom gleich in mehrere Einheiten Heizwärme. Dabei gilt: Je mehr Einheiten Heizwärme sich mit einer Einheit Strom gewinnen lassen, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und desto geringer die Heiz- beziehungsweise Betriebskosten.
Der Staat unterstützt Hausbesitzer, die auf Erneuerbare Energien setzen. Wenn auch Sie Ihren Altbau in Zukunft mit einer Wärmepumpe beheizen möchten, können Sie sich den Umstieg mit einer staatlichen Förderung etwas versüßen. Diese wird Ihnen entweder in Form eines zinsgünstigen Kredits durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder durch einen finanziellen Zuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt.
Das BAFA unterstützt Sie beim Einbau einer effizienten Wärmepumpe mit einer Förderung aus dem Marktanreizprogramm (MAP), dessen Mittel besonders für die Modernisierung von Bestandsgebäuden, etwa für den Heizungstausch, gedacht sind. Um in den Genuss der Förderung zu gelangen, muss Ihre neue Wärmepumpe bestimmte Kriterien erfüllen. Welche Wärmepumpen förderfähig sind, können Sie aus der Liste der Wärmepumpen mit Prüfnachweis entnehmen. Die Zuschusshöhe ist an die Nennwärmeleistung der Wärmepumpe gekoppelt. Im Rahmen der Basisförderung werden zum Beispiel Luft-Wasser-Wärmepumpen mit mindesten 1.300 Euro und Sole-Wasser-Wärmepumpen mit mindestens 4.500 Euro gefördert. Zu beachten ist, dass der Antrag auf eine Förderung vor Einbau Ihrer Wärmepumpen gestellt werden muss.
Die KfW hat gleich mehrere Förderprogramme im Angebot, mit denen Sie die Kosten für Ihre Heizungsmodernisierung reduzieren können. Zu nennen ist hier vor allem das Programm 167, mit dem die Umstellung Ihrer Heizung auf erneuerbare Energien bezuschusst wird. Übrigens lässt sich die Förderung durch das BAFA und die KfW in machen Fällen sogar kombinieren, so dass Sie gleich doppelt profitieren.
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