Ein hydraulischer Abgleich der Heizung stellt sicher, dass alle Heizkörper mit genau der richtigen Menge Heizwasser versorgt werden, um den Wärmebedarf zu decken, eine optimale Wärmeverteilung zu gewährleisten und Heizkosten zu sparen. Wie der hydraulische Abgleich bei Heizungsanlagen funktioniert, können Sie hier nachlesen.
Ein hydraulischer Abgleich Ihrer Heizung macht sich nicht nur im Energieausweis Ihres Gebäudes durch niedrigere Heizkosten bemerkbar, sondern erhöht auch Ihren Wohnkomfort: störende Fließgeräusche, denen selbst durch das Entlüften der Heizkörper nicht beizukommen ist, verschwinden durch einen hydraulischen Abgleich. Darüber hinaus gehören Heizkörper, die auf niedriger Stufe zu heiß oder bei voll aufgedrehtem Thermostat nicht wirklich warm werden, der Vergangenheit an.
Ist an den Thermostatventilen und den Rücklaufverschraubungen der Heizkörper die Durchlassmenge für das Heizwasser nicht optimal eingestellt, werden die Heizflächen der Heizkörper, die der Heizungspumpe am nächsten liegen, mit zu viel Wärme versorgt. Diejenigen aber, die weiter entfernt sind, unterversorgt. Sparsam, komfortabel und klimafreundlich arbeitet ein Heizkessel nur, wenn alle Heizkörper genau die Menge Heizwasser erhalten, die sie wirklich benötigen. Ein hydraulischer Abgleich der Anlage stellt genau das sicher! Dazu berechnet Ihr Handwerker zunächst die Heizlast für jeden einzelnen Raum. Diese hängt vor allem von Raumgröße, Fensterfläche und Dämmstandard der Außenwände ab. Anschließend wird der Volumenstrom, die Durchflussmenge für das Heizwasser, an jedem einzelnen Thermostatventil eingestellt, die ideale Vorlauftemperatur festgelegt und der optimale Betriebsdruck der Heizungspumpe bestimmt.
Was kostet ein hydraulischer Abgleich? Es ist eine Tatsache, dass die Kosten für einen hydraulischen Abgleich von mehreren Faktoren abhängig sind und mitunter stark schwanken können. Bei einem Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche belaufen sie sich laut Berechnungen des Verbraucherportals „co2online“ im günstigsten Fall auf 300 bis 500 Euro. Sind die Heizkörper jedoch nicht mit Thermostatventilen ausgestattet, die sich für eine Voreinstellung eignen, müssen diese nachgerüstet werden. Das erhöht die Ausgaben für den hydraulischen Abgleich auf 600 bis 900 Euro. Wird gleichzeitig noch die alte Heizungspumpe durch ein Energiesparmodell ersetzt, steigen die Kosten auf 950 bis 1.250 Euro.
Wenn Sie möchten, können Sie für Ihren hydraulischen Abgleich staatliche Fördermittel beantragen. Die KfW Förderbank gewährt Eigenheimbesitzern zinsgünstige Kredite über das Programm 430 „Energieeffizient Sanieren“, wenn sie ihre Wärmeverteilung optimieren. Auch wenn Sie Ihren Heizkessel erneuern oder Ihr Einfamilienhaus dämmen, haben Sie Anspruch auf einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Investitionskosten.
Theoretisch lässt sich der hydraulische Abgleich auch bei einer Fußbodenheizung durchführen. Praktisch sind die hierfür erforderlichen technischen Maßnahmen jedoch sehr umfangreich und die Spareffekte nur gering. Die Amortisation des hydraulischen Abgleichs ist daher entweder gar nicht oder aber erst nach vielen Jahren gewährleistet.
Ganz anders stellt sich der Sachverhalt bei einem Brennwertkessel dar. Um das volle Sparpotenzial – laut dem Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) punkten Brennwertkessel mit einem Nutzungsgrad von bis zu 98 Prozent – der Heizung auszuschöpfen, braucht es eine möglichst geringe Rücklauftemperatur. Eine Temperaturspreizung von 60 Grad im Vorlauf und 40 Grad im Rücklauf gilt als ideal. Denn dann sind die Verbrennungsabgase ausreichend abgekühlt, um nahezu den kompletten Brennwert von Heizöl oder Gas auszunutzen. Durch den hydraulischen Abgleich bei einem Öl-Brennwertkessel oder einem Gas-Brennwertkessel lässt sich sicherstellen, dass das Heizwasser mit nur geringer Geschwindigkeit durch den Heizkreis fließt und auf seinem Weg entsprechend stark abkühlt.
Mit einem hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage können Sie bei einem Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche jährlich bis zu zehn Prozent beziehungsweise 110 Euro Heizkosten sparen. Hausbesitzer, die noch mehr sparen möchten, sollten ihre Heizungspumpe kritisch in Augenschein nehmen. Wer noch eine alte, ungeregelte Umwälzpumpe im Einsatz hat, sollte darüber nachdenken, diese gegen eine zeitgemäße Hocheffizienzpumpe zu tauschen und dadurch seinen Stromverbrauch idealerweise um bis zu 80 Prozent zu senken. Anders als ungeregelte Pumpen passen Hocheffizienzpumpen ihre Drehzahl exakt dem Wärmebedarf an: Öffnen Sie an Ihren Heizkörpern das Thermostatventil, erhöht die Umwälzpumpe ihre Leistung. Schließen Sie dieses wieder, reduzieren sich Leistung und Stromverbrauch.
Nein, ein hydraulischer Abgleich ist die Aufgabe eines speziell geschulten Handwerkers, da die technischen Grundlagen der Optimierung einiges an Know-how voraussetzen. Für die exakte Berechnung der Heizlast braucht es außerdem ein spezielles Computerprogramm, das die idealen Werte für den Volumenstrom, die Vorlauftemperatur und die Leistung der Heizungspumpe Schritt für Schritt ermittelt. Der alternative Einsatz einer sogenannten Datenscheibe beziehungsweise eines Datenschiebers, mit deren Hilfe ambitionierte Heimwerker ihre Heizungsanlagen selbst optimieren können, liefert in der Regel kein befriedigendes Ergebnis, so dass das volle Sparpotenzial nicht ausgeschöpft wird und die Heizkosten weiterhin zu hoch sind.
Wenn Sie den hydraulischen Abgleich Ihrer Heizung durch einen Fachbetrieb durchführen lassen, sollten Sie auch gleich die Heizkurve Ihrer Heizung optimieren lassen: Die Heizkurve Ihrer Anlage bestimmt, wie hoch die Vorlauftemperatur sein muss, um unter Berücksichtigung der vorherrschenden Außentemperaturen die gewünschte Raumtemperatur gewährleisten zu können. Das spart zusätzlich Heizenergie. Apropos Fachbetrieb: In Deutschland ist durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt, dass der Handwerker, den Sie mit Ihrem hydraulischen Abgleich beauftragen, Ihnen eine Unternehmererklärung auszustellen hat. Damit haben Sie die schriftliche Bestätigung, dass die durchgeführten Arbeiten auch den gesetzlichen Vorgaben der EnEV entsprechen.
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