Solarstrom: In Redox-Flow-Heimspeicher muss man etwas mehr investieren als in herkömmliche Batteriespeicher. Aber sie halten auch deutlich länger und haben weitere Qualitäten. Ein vor-Ort-Termin.
An diesem Morgen denken in der Nachbarschaft vielleicht einige, dass Familie Lange einen neuen Kühlschrank geliefert bekommt. Und einen Lebensvorrat an Scheibenwischerflüssigkeit. Aber das hohe, längliche Paket und die 30 Kanister, die am frühen Morgen im schleswig-holsteinischen Tornesch vom Lkw gehoben werden, enthalten einen Solarstromspeicher mit Redox-Flow-Technologie inklusive 300 Liter Elektrolytflüssigkeit. Kurz nach der Anlieferung des „STORAC“-Speichers der Prolux Solutions biegen auch die Installateure in die Einfahrt des norddeutsch-roten Einfamilienhauses. Familienvater Lange begrüßt die Fachhandwerker, und auch sein kleiner Sohn schaut schüchtern um die Ecke.
Familie Lange ist stolz auf ihre Photovoltaik-Anlage, das sieht man ihnen an. Vor vier Monaten wurden die Module mit einer Leistung von 7,2 Kilowatt-Peak (kWp) auf ihrem Dach installiert. Für den Solarstromspeicher hat sich die Familie aus Effizienzgründen entschieden: „So können wir unseren Sonnenstrom noch besser ausnutzen.“ Der Redox-Flow-Heimspeicher, den die Familie heute installiert bekommt, funktioniert nach dem Prinzip der „Flussbatterie“. Diese Technologie hat sich seit Jahren in Gewerbe und Industrie bewährt. Mit dem STORAC hat Prolux unter dem Dach des Schweizer Arbonia-Konzerns die einzige auf dem Markt erhältliche Redox-Flow-Batterie für Eigenheime entwickelt.
Mit vereinten Kräften wird der Stromspeicher nun an seinen Aufstellort getragen, dem kleinen Wirtschaftsraum neben der Küche. Dort werden die beiden 150 Liter Tanks des Speichers mit dem Elektrolyt aus den Kanistern befüllt. Der Elektrolyt bleibt dann über die gesamte Betriebsdauer im Speicher. Und die ist lang: Selbst nach 20 Jahren Vollbetrieb sind noch bis zu 95 Prozent der ursprünglichen Speicherkapazität vorhanden. Der Redox-Flow-Speicher läuft damit mindestens so lange wie eine Solaranlage, während herkömmliche Batteriespeicher in dieser Zeit ausgetauscht werden müssen. Herr Lange ist davon überzeugt, dass sich die im Vergleich zu konventioneller Speichertechnik höhere Investition aufgrund der Langlebigkeit mehr als bezahlt macht. Er lächelt: „Kaufst du billig, kaufst du doppelt!“
Inzwischen sind alle Kanister geleert und die beiden Tanks fest verschlossen. Ein Auslaufen des Elektrolyten ist nahezu ausgeschlossen, da der Speicher über zertifizierte Sicherheitstechnik verfügt. Sogar in Wasserschutzgebieten darf er stehen. Außerdem besteht die Elektrolytflüssigkeit zu etwa zwei Dritteln aus Wasser und es kann weder zu Bränden noch Explosionen kommen. Auch eine thermische Kettenreaktion wie bei Lithium-Batterien kann physikalisch ausgeschlossen werden. „Sicherheit war ein wichtiger Faktor bei unserer Entscheidung für den STORAC“, so Familienvater Lange. Und dann ergänzt er in Hinblick auf die Umweltauswirkungen: „Ich mag Lithium einfach nicht.“ Neben Lithium verzichtet der Redox-Flow-Heimspeicher auch auf die ökologisch wie sozial bedenklichen Materialien Nickel und Kobalt.
Nach kurzer Mittagspause erledigen die beiden Fachhandwerker einige letzte Handgriffe. Bald schon kann der STORAC über ein Modulkabel an die Stromzufuhr angeschlossen und dann in Betrieb genommen werden. Inzwischen scheint auch die Sonne über Tornesch, sodass der erzeugte Solarstrom sofort gespeichert werden kann. Am frühen Nachmittag, kurz vor 14 Uhr, ist die Installation komplett abgeschlossen. Nun übernimmt Familie Lange per App selbst die Kontrolle über ihren STORAC. Neugierig begutachtet der kleine Sohn das neue Gerät. Er wird sich an den Anblick gewöhnen: Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit wird der langlebige Stromspeicher länger in seinem Elternhaus bleiben, als er selbst.
Weitere Informationen finden Sie unter www.prolux-solutions.com
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