Solarthermie – Steigende Nachfrage durch interessante Förderung

Solaranlagen wandeln kostenfreie Sonnenenergie in Wärme um. Diese können Sie nutzen, um das Trinkwasser im Haus zu erwärmen oder um die Heizung zu unterstützen. Während die ausgereifte Technik seit vielen Jahren am Markt etabliert ist, entwickelte sie sich 2020 sogar zum heimlichen Star des Klimapakets. Denn seit Januar 2020 sorgen verbesserte Förderkonditionen für einen wahren Solarthermie-Boom in Deutschland. Wir erklären, wie Sie davon profitieren, Heizkosten sparen und klimafreundlich heizen!

19.12.2022

Das Wichtigste zur Solarthermie:

  • Solarthermieanlagen wandeln kostenfreie Sonnenenergie in Heizwärme um.
  • Infrage kommen Anlagen zur Warmwasserbereitung und/oder zur Heizungsunterstützung.
  • Die Technik spart 5 bis 20 % der Heizkosten und senkt Ihren CO2-Ausstoß.
  • Fördermittel decken mindestens 30 % der anfallenden Gesamtkosten.
  • Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2020 über 240 % mehr Förderanträge.
  • Unter Einhaltung der Hygieneregeln dürfen Handwerker auch im Lockdown Solaranlagen nachrüsten.

 

Klimapaket zeigt Wirkung: Hausbesitzer heizen erneuerbar

Ende 2019 beschloss die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket, das zum Erreichen der deutschen Klimaziele beitragen soll. Ein wichtiger Aspekt darin: Attraktivere Förderbedingungen für das Heizen mit erneuerbaren Energieträgern. Bauherren und Hausbesitzer sollen einfacher an Fördermittel kommen und durch hohe finanzielle Anreize öfter auf regenerative Energieträger umsteigen. Nur so ließe sich die Energiewende im Wärmebereich in Gang setzen, um viel CO2 einsparen zu können.

Dass die Maßnahme wirkt, zeigen aktuelle Zahlen aus der Förderstatistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Erhielt dieses von Januar bis September 2020 bereits 205.018 Förderanträge für Umwelt- und Hybridheizungen, waren es im gesamten Jahr 2019 insgesamt nur 72.675 Anträge. Die folgende Grafik verdeutlicht die Entwicklung der Antragszahlen im Jahr 2020.

Boom bei Solaranlagen
Foto: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW)

Bundesverband Solarwirtschaft: Boom trotz Corona-Krise

Von der hohen Nachfrage profitiert auch die deutsche Wirtschaft. So sprechen Experten des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) vom Höchststand der letzten 10 Jahre. Und das, obwohl die Corona-Krise 2020 für tiefe Einschnitte gesorgt hat. „Statt einer Corona-Delle erleben wir eine Investitionswelle. Die verstärkte Klimadebatte der letzten Jahre, deutlich verbesserte Fördersätze und die im kommenden Jahr erwartete Einführung eines jährlich steigenden CO2-Preises auf fossile Brennstoffe zeigen Wirkung“, belegt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Info

Corona-Info:

Handwerker rüsten Solaranlagen auch in der Corona-Krise nach. Sie sind allerdings zum Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln verpflichtet. Aus diesem Grund sollten Sie Termine telefonisch vereinbaren und diese bei Krankheit oder Quarantäne absagen. Durch die hohen Auftragszahlen ist es außerdem ratsam, die Experten rechtzeitig zu kontaktieren.

Mit Solarthermie heizen Sie günstig und klimafreundlich

Solaranlagen lassen sich zur Warmwasserbereitung und/oder zur Unterstützung der Raumheizung einsetzen. Im ersten Fall decken sie etwa 60 Prozent des jährlichen Warmwasser-Wärmebedarfs und sparen 5 bis 10 Prozent der Heizkosten ein. Solaranlagen zur Heizungsunterstützung decken etwa 20 Prozent des gesamten jährlichen Wärmebedarfs und senken die Heizkosten im gleichen Maße.

Höhere Einsparungen ergeben sich darüber hinaus durch die CO2-Steuer, die fossile Energieträger ab 2021 spürbar verteuert. Solarthermie lohnt sich aber nicht nur aus finanziellen Gründen. Indem die Technik den Gas- oder Ölverbrauch senkt, sorgt sie auch für geringere CO2- und Feinstaubemissionen.

Info

Förder-Tipp:

Kombinieren Sie die Solartechnik mit einer neuen Gas-Brennwertheizung bezuschusst der Staat die Komplettanlage (Gasheizung und Solarthermie) zu 30 Prozent. Ersetzt die sogenannte Gas-Hybridheizung eine bestehende Ölheizung, sind sogar bis zu 40 Prozent Förderung der Gesamtanlage möglich.

30 Prozent Förderung: So beantragen Sie die Zuschüsse richtig

Seit Januar 2020 bezuschusst der Staat Solaranlagen zu 30 Prozent. Neben Kollektoren und Speichern gibt es die Förderung dabei für sämtliche Kosten, die beim Nachrüsten der Technik anfallen. So zum Beispiel auch für Material und Zubehör sowie Planung, Beratung und Montage. Voraussetzung ist, dass die Anlage folgende Mindestanforderungen erfüllt:

  • Einbau effizienter Kollektoren mit dem Solar-Keymark-Kennzeichen
  • Warmwasser-Solaranlage mit mind. 3 m² Kollektoren und 200 l Speicher oder
  • Heizungs-Solaranlage mit mind. 9 m² Flach- oder 7 m² Röhrenkollektoren und
  • Pufferspeicher mit mind. 40 l/m² bei Flach und 50 l/m² bei Röhrenkollektoren

Darüber hinaus ist der Einbau durch einen Fachhandwerker Pflicht. Nachdem der Experte ein detailliertes Angebot erstellt hat, können Sie die Mittel einfach online über die Webseite des BAFA beantragen.

Vorschau
  • Effizienzhaus-online
    Junkersstraße 20-24
    73249 Wernau

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