In Zeiten der Inflation müssen Bauherren von Materialpreisen bis hin zu Handwerkerleistungen immer höhere Summen für den Hausbau einplanen. Da ist es nur nachvollziehbar, dass jeder zweite deutsche Bauherr auf die sogenannte Muskelhypothek setzt und so viele Schritte wie möglich selbst erledigen will. Dass viele mit Eigenleistung so günstig wie möglich bauen möchten, hat teils auch mit geplanten Baukrediten zu tun. Denn im Rahmen der Baufinanzierung hat die Muskelhypothek ebenfalls ihre Vorteile. Doch Vorsicht bei der Kalkulation! Ein realistisches Vorgehen ist unabdinglich, damit Bauherren das Sparvolumen nicht überschätzen.
Streichen, Fliesen legen, Fenster abdichten: In vielerlei Hinsicht können Bauherren beim Hausbau Eigenleistungen geltend machen. In Form der Muskelhypothek kann dies bei der Baufinanzierung als Eigenkapitalersatz dienen. Die selbst umgesetzten Leistungen müssen nicht tatsächlich vom Bauherrn selbst erledigt werden. Auch der Einsatz von Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern ist in diesem Rahmen relevant. Um Banken davon zu überzeugen, verfügen die Leistungserbringer idealerweise über entsprechende Qualifikationen. Als vollständigen Ersatz für professionelle Handwerksarbeiten akzeptieren die meisten Kreditinstitute die Eigenleistung trotzdem nicht. In der Regel werden höchstens 20.000 Euro für die Muskelhypothek angesetzt. Wer im Baubereich keine fundierten Kenntnisse hat, kann folgende Arbeiten als Eigenleistung einplanen:
Vorsicht: Einige Arbeiten überlässt man lieber Profis. Zum Beispiel solche an Elektroinstallationen sowie Heizungs- und Wasserrohren. Eventuelle Fehler bergen hier große Gefahren.
Dass Eigenleistungen den Hausbau deutlich günstiger machen, liegt an erster Linie am dadurch eingesparten Stundenlohn für die jeweiligen Arbeiten. Zwischen 35 und 60 Euro kostet die Arbeitsstunde professioneller Handwerker durchschnittlich. Für einzelne Arbeiten summiert sich dies schnell zu vier- bis fünfstelligen Beträgen. Wer selbst mit anpackt, reduziert dadurch das anfallende Arbeitsvolumen und spart entsprechend viele Arbeitsstunden durch Profis ein. Inwieweit sich dadurch die Finanzierungskosten senken, hängt vom geplanten Zeitrahmen der Eigenleistung ab. Doch nicht nur der Zeitaufwand spielt bei der Wertbemessung der Eigenleistung eine Rolle. Auch die Immobilie und ihre Lage werden bedacht. Will eine Familie beispielsweise ein Haus in München bauen, ist die vergleichsweise teure Lage zu berücksichtigen. Eigenleistungen an teuren Standorten sind oft mehr wert, weil die Stundensätze regionaler Handwerker dort meist höher sind. Entscheidend zur Wertermittlung ist vorab eine gute Planung. Was können Bauherren unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten sinnvollerweise erledigen? Bei der Beantwortung dieser Frage tut man sich mit Selbstüberschätzung keinen Gefallen. Je realistischer die Einschätzung, desto präziser lässt sich das tatsächliche Sparpotential ermitteln.
Vorteile hat das Konzept der Eigenleistung viele. Nicht nur zur Kostensenkung beim Hausbau bietet es sich an, sondern kann bei der Baufinanzierung beispielsweise auch fehlendes Eigenkapital ersetzen. Allerdings gibt es auf dem Weg zu sinnvoll angesetzten Eigenleistungen auch Stolperfallen, die sich Bauherren vorab am besten bewusst machen. Dazu gehören vor allem Punkte wie
Wer beim Bau des eigenen Hauses mit anpacken will, wägt vorab am besten genau ab, ob sich geplante Eigenleistungen wirklich positiv auf die Finanzen auswirken. Dazu müssen Voraussetzungen erfüllt sein wie beispielsweise
Wer auf die genannten Punkte achtet, kann wesentlich von Muskelhypotheken profitieren. Dies gilt vor allem für erfahrene Heimwerker, die ihren Darlehensbetrag absenken oder bessere Zinskonditionen für Baukredite erhalten wollen.
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