Energiesparen bewegt viele Menschen - nicht erst seit den Fridays-for-Future-Demonstrationen. Gerade private Haushalte versuchen schon seit Jahren, weniger Energie zu verbrauchen. Besonders deutlich ist dies beim Thema Wohnen zu spüren. Die aktuellen Bauvorschriften und Verordnungen sorgen dafür, dass beim Heizen eines Hauses und bei der Warmwassergewinnung klimaschädliche Emissionen minimiert werden. „Es ist grundsätzlich positiv auf einen ressourcensparenden Betrieb eines Hauses zu achten. Aber viel zu selten schauen wir auf den ökologischen Fußabdruck, den der Bau eines Hauses hinterlässt“, sagt Zimmermeister Daniel Friz von Friz Holzbau.
Ökobilanzen, die den Hausbau berücksichtigen, sind noch selten zu finden. Mit Blick auf die großen Klimaziele ist das für Daniel Friz unverständlich. Denn laut Wuppertaler Institut ist die Bauwirtschaft für knapp ein Fünftel des Ressourcenverbrauchs weltweit verantwortlich. „Da gibt es riesiges Einsparpotenzial“, sagt Friz. Er plädiert für einen bewussten Umgang mit Ressourcen über den gesamten Lebenszyklus eines Hauses. Das beginnt bei der Rohstoffgewinnung zur Herstellung der Baustoffe und endet erst mit dem Umbau oder Rückbau des Gebäudes. Denn auch im letzten Schritt sollte bedacht werden, was mit den Materialien geschieht. Lassen sie sich weiter verwerten oder hat man womöglich Altlasten, die aufwendig entsorgt werden müssen?
Wissenschaftler berücksichtigen all diese Komponenten und bündeln sie in einem Energiewert, die sogenannte graue Energie. Das Institut für zukunftsfähiges Wirtschaften Berlin hat entsprechend berechnet, dass der Bau eines 130 Quadratmeter großen Einfamilienhauses in Deutschland durchschnittlich 260.000 Kilowattstunden graue Energie verbraucht. „Das ist eine gewaltige Menge“, sagt Friz. Er rechnet vor: Damit könnte man ein Haus 20 Jahre mit Erdgas heizen oder 50 Jahre mit Strom versorgen.
Durch Baustoffe mit natürlicher Herkunft, die in der Herstellung kaum behandelt werden, keine langen Wege zurücklegen müssen und eine lange Lebensdauer haben, lässt sich die graue Energie grundsätzlich verringern. Darum setzt Daniel Friz bei Neubauten oder Umbauten auf Holz. Es bindet CO2, hat eine gute Wärmespeicherung und Dämmleistung, es liefert hohe Zug- und Druckfestigkeit bei geringem Eigengewicht und ist nachwachsend. Anders als Mauerziegel lässt sich Holz gut demontieren und recyclen.
Bei aller Begeisterung für den Baustoff Holz weiß der erfahrene Zimmermeister, dass es nicht den einen Weg zur Optimierung des Lebenszyklusenergie gibt. Jeder Bau hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Doch weil sich Friz seit vielen Jahren mit ökologischen Baustoffen beschäftigt und offen auf neue Entwicklungen zugeht, kennt er viele Möglichkeiten, den unumgänglichen Fußabdruck möglichst klein zu halten. „Mit natürlichen Baustoffen schonen wir dabei nicht nur das Klima, sondern auch wir Menschen freuen uns über die angenehme Atmosphäre in solchen Häusern“, sagt Daniel Friz.
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