Ziel der entsprechenden EU-Richtlinie ist es, Verbraucher besser über den Energieverbrauch verschiedener Geräte und Systeme zu informieren und so allmählich die Energieeffizienz der auf dem Markt verfügbaren Geräte zu erhöhen. Ab 1. April 2017 wird die Kennzeichnung nun auch für neue Holzpellet-, Hackschnitzel und
Scheitholzkessel – die sogenannten Festbrennstoffkessel – Pflicht. „Theoretisch sind auch Kohleheizungen betroffen“, erklärt Helmut Kaltenmark, „die spielen in der Praxis aber keine Rolle, da sie kaum verbreitet sind“.
Das Label weist die von Elektrogeräten bekannte Einteilung in verschiedene Effizienzklassen auf, die auf einer Farbskala von grün bis rot abgetragen werden. Wie bei Elektrogeräten gilt: Je grüner, desto effizienter. Bezeichnet werden die Klassen mit Buchstaben-Codes von A++ bis G. „Die meisten Holzpelletkessel kommen vermutlich in die Klasse A+“, erwartet Helmut Kaltenmark. „Ist es ein
Brennwertkessel, kann auch A++ erreicht werden. So genannte Verbundanalagen – kombiniert mit einer Solaranlage – erreichen jeweils die nächstbessere Klasse.“
Anders als bei Elektrogeräten dient das Label also nicht in erster Linie dazu, Geräte verschiedener Hersteller zu vergleichen, sondern bewertet die Effizienz verschiedener Heizkesseltypen. Holzpelletkessel haben deshalb regelmäßig eine bessere Effizienzklasse als Öl- oder Gaskessel.
Verbindlichen Aufschluss über die zu erwartenden Heizkosten liefert das Label dennoch nicht, so Kaltenmark: „Die
Heizung muss zum Gebäude und den Bewohnern passen. Auch der effizienteste Heizkessel kann nicht sparsam arbeiten, wenn Rohrsystem oder Regelung nicht in Ordnung sind.“
Der Experte fasst zusammen: „Das Label ersetzt kein Gesamtkonzept für das Haus. Am besten holen sich Verbraucher, die ihre Heizung erneuern wollen, unabhängige Beratung.“
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